Während Klaas-Jan Huntelaar gefordert hat, Schalke müsse auch Stars holen, um weiterhin ganz oben mitspielen und auch international mithalten zu können, baut Trainer Jens Keller auf seinen vorhandenen Kader. "Ich gehe bestimmt nicht zum Vorstand und sage: Ich brauche neue Stars, seht zu, mir ist egal, was das kostet", sagt der 43-Jährige im RevierSport-Interview.
Keller betont: "Wir kriegen doch enorme Verstärkungen dazu, indem sechs, sieben Spieler zurückkommen, die uns in der vergangenen Saison verletzt gefehlt haben. Wenn wir punktuell noch den einen oder anderen Neuen dazu holen, hilft das, um die Mannschaft weiter zu verstärken, aber ich sehe uns auch jetzt schon gut aufgestellt."
Die Gefahr, dass sich durch die arrivierten Stammkräfte die in der letzten Saison so überzeugenden Top-Talente wie Leon Goretzka, Max Meyer oder Kaan Ayhan wieder hinten anstellen müssten, sieht Keller nicht. "Als Trainer bin ich zunächst einmal unheimlich froh, wenn ich wieder über mehr Optionen verfüge. Bei unseren Personalproblemen in der vergangenen Saison hat sich oft die Mannschaft fast von allein aufgestellt und es gab kaum Konkurrenzkampf", erklärt der Fußballlehrer und fügt an: "Bei einem großen Verein wie Schalke 04 musst du normalerweise jede Position doppelt besetzt haben, um auf Ausfälle adäquat reagieren zu können. Die jungen Leute werden dabei ihren Platz einnehmen, da bin ich mir ganz sicher."
So viele Perspektivspieler, wie Schalke jedes Jahr herausbringe, habe "ja kaum ein anderer Verein in der Bundesliga".
Dass er besonders gut mit jungen Spielern umgehen könne, weil er vorher schließlich Jugendtrainer auf Schalke war, ehe er zum Chefcoach ernannt wurde, würde Keller "so nicht sagen". Er habe "eine ganz gute Menschenkenntnis und kann Spieler dementsprechend einschätzen. Es ist aber so, dass ich den jungen Spieler das Vertrauen schenke, wenn sie sich anbieten und schon so weit sind, sich in der Bundesliga zu behaupten".
Die Talente hätten bei ihm aber "nicht nur deshalb gespielt haben, weil so viele Verletzte ausgefallen sind, sondern weil sie die Qualität mitbringen".