Dass Marco Reus nicht eine Menge investiert hatte, um Robert Lewandowski zu einem Treffer zu verhelfen, konnte nun wirklich niemand behaupten. Der offensive Mittelfeldspieler setzte den Polen mehrfach perfekt in Szene und servierte ihm beste Einschussmöglichkeiten, die Lewandowski am Samstagnachmittag jedoch reihenweise vergab. Doch als Schiedsrichter Markus Schmidt rund zehn Minuten vor Schluss auf Elfmeter für den BVB entschied, da erreichte die Gönnerlaune von Reus ihre Grenzen. Es war unschwer zu erkennen, dass Lewandowski den Strafstoß gerne geschossen hätte, doch die kurze Diskussion führte nicht dazu, dass Reus die Aufgabe abgab.
[editor_rating]890022-207446-211100191[/editor_rating] Das kurze Knistern am Elfmeterpunkt bewertete Sportdirektor Michael Zorc anschließend verständnisvoll und mit einem klaren Hinweis auf die bestehende Hierarchie. „Robert Lewandowski hätte mit Blick auf die Torjägerkanone sicher gerne geschossen. Aber wir haben einen etatmäßigen Schützen und der hat dann auch das Recht zu schießen.“ Reus selbst sah das ebenfalls so. „Ich glaube schon, dass er schießen wollte, aber es ist vorher klar, wer schießt. Dementsprechend habe ich mir den Ball genommen“, erklärte er und ergänzte: „Ich weiß gar nicht, wie es vorne in der Torschützenliste aussieht.“ Dort liegt Lewandowski gleichauf mit Mario Mandzukic vom FC Bayern München. Beide haben 18 Tore auf ihrem Konte.
Wer in dieser Saison beim BVB die Elfmeter ausführt, scheint mit Blick auf den Erfolg indes irrelevant zu sein. Zwölf Strafstößte wurden der Mannschaft von Jürgen Klopp wettbewerbsübergreifend bislang zugesprochen, Reus (6), Lewandowski (5) und Pierre-Emerick Aubameyang (1) brachten alle im Ziel unter.