Vier Tage nach dem Achtelfinal-Hinspiel-Sieg in der Champions League beim FC Arsenal (2:0) fertigte der Triple-Sieger auch Hannover 96 mit 4:0 (2:0) ab und baute seinen Vorsprung an der Tabellenspitze auf unglaubliche 19 Punkte aus.
Damit könnten die Rekord-Bayern als erster Bundesliga-Klub bereits im März ihren Titelgewinn feiern. Mit dem Sieg bei den Niedersachsen stellte das Team von Trainer Pep Guardiola zudem eine weitere Bestmarke ein - in der Vorsaison hatten die Münchner ebenfalls 14 Spiele nacheinander gewonnen. Im Jahr 2005 hatten sie 15 Partien in Serie für sich entschieden, allerdings saisonübergreifend.
Thomas Müller (25.) und Thiago (34.) brachten den Rekordmeister nach einem zaghaften Beginn bereits in der ersten Hälfte deutlich in Führung. Müller mit seinem zehnten (59.) und Mario Mandzukic mit seinem 13. Saisontor (65.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Hannover war nicht mehr als ein Sparringspartner.
Die 96er drohen unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut wieder in den Abstiegsstrudel hineingerissen zu werden. Nach drei Pleiten in Serie rutschten sie auf Platz elf ab.
Vor 49.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Hannover stand Bastian Schweinsteiger erstmals seit dreieinhalb Monaten wieder beim Anpfiff auf dem Platz. Der 29-Jährige hatte zuletzt beim 1:0 am 5. November in der Champions League bei Viktoria Pilsen zur Startelf gehört. Nach einer hartnäckigen Entzündung der Patellasehne und einer Sprunggelenksverletzung hatte der Mittelfeldstratege vor anderthalb Wochen als Einwechselspieler sein Comeback gegeben.
Seine Klasse unterstrich Schweinsteiger, der in seinem 311. Bundesligaspiel seinen 200. Sieg feierte und in der 72. Minute ausgewechselt wurde, beim 2:0: Sein Pass landete bei Thiago, der Nationaltorwart Ron-Robert Zieler keine Chance ließ. Zuvor hatte schon Müller per Kopf die erste Chance der Bayern zur Führung genutzt.
Damit war frühzeitig klar, dass die Pizza nicht so scharf wurde, wie es Hannovers Trainer Korkut versprochen hatte. "Die Zutaten bestimmen wir", hatte der neue 96-Coach angriffslustig erklärt und damit auf Guardiolas Aussage reagiert, die Bundesliga sei wie "jeden Tag Pizza oder Hamburger".
Es hätte ganz anders laufen können, wenn Artjoms Rudnevs die frühe Chance zur Führung für die Platzherren genutzt hätte. Der Lette scheiterte nach Pass von Szabolcs Huszti an Tom Starke, der ausnahmsweise für Nationaltorwart Manuel Neuer zwischen den Bayern-Pfosten stand (15.).
Korkut musste früh umstellen. Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt schied schon nach 37 Minuten mit einer Beckenprellung aus. Für ihn kam Edgar Prib. Nach der Pause gingen die Niedersachsen deutlich mehr Risiko. Mame Diouf scheiterte mit einem Kopfball an Starke (55.).
Doch spätestens nach Müllers zweitem Treffer nach Vorarbeit per Hacke von Mandzukic war die Entscheidung endgültig gefallen. Beste Münchner waren Doppeltorschütze Müller, Mandzukic und Starke. Im Korkut-Team gefielen Lars Stindl und Diouf.