Schon nach seiner Auswechslung kurz vor Schluss der Partie war Klaas-Jan Huntelaar der Unmut anzumerken. Wütend stapfte der Torjäger auf die Ersatzbank und war auch nach dem Umziehen nicht besserer Laune. "Wir haben taktisch ganz schlecht gespielt und hatten es daher auch nicht verdient, dieses Spiel zu gewinnen", nöhlte Huntelaar. "Im Mittelfeld waren wir immer zu weit weg von den Gegenspielern, so kannst du nichts holen."
Der "Hunter" hatte sich zuvor auch darüber geärgert, dass seine Mitspieler bei aussichtsreichen Angriffen vor dem Mainzer Tor zu egoistisch agierten. So hätten Jefferson Farfan und Kevin-Prince Boateng in der Schlussphase den jeweils besser postierten Huntelaar bedienen müssen, statt selbst den Abschluss zu suchen.
Enttäuscht, dass die schöne Siegesserie gerissen ist, aber auch mit der nötigen Spur Selbstkritik, äußerten sich weitere Schalker Profis. "Wir waren in der ersten Hälfte nicht aggressiv genug, haben zu spät die Zweikämpfe angenommen und konnten unser Spiel nicht so wie gewohnt aufziehen". meinte Leon Goretzka. "Die Mainzer haben allerdings auch sehr gut gespielt, sodass das Unentschieden insgesamt in Ordnung geht."
Auch Ralf Fährmann lobte den Gegner: "Mainz hat sehr stark agiert. Sie waren gut organisiert und haben uns das Leben schwer gemacht. Am Ende müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein."
Das fand auch Julian Draxler, der am Freitagabend nach über zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback gab: "Ich denke, die Mainzer haben ein Super-Spiel gezeigt. Sie sind ein sehr unangenehmer Gegner, deswegen können wir unterm Strich mit dem Unentschieden leben."
Ganz ähnlich äußerte sich Trainer Jens Keller. "Vor allem in der ersten Hälfte haben wir uns sehr schwer getan, deshalb müssen wir nach zuletzt vier Siegen dieses Mal mit dem Unentschieden zufrieden sein."