Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp, der diesmal unauffällig blieb, kam beim 1. FC Nürnberg nicht über ein glanzloses 1:1 (1:0) hinaus und büßte nach fünf Siegen die ersten Zähler ein. Der BVB verteidigte zunächst aber seine Tabellenführung. Der Club ist zwar weiterhin sieglos, für die Nürnberger und seinen in die Kritik geratenen Trainer Michael Wiesinger war das dritte Remis der Saison aber immerhin ein Achtungserfolg.
Marcel Schmelzer hatte den BVB in der 37. Minute mit einem sehenswerten Freistoß in Führung gebracht. Per Nilsson konnte vor 50.000 Zuschauern in der 51. Minute ausgleichen. Der Club verdiente sich den Punkt mit einer kämpferisch ansprechenden Leistung. Dortmund war in einer durchwachsenen Partie ein gewisser Kräfteverschleiß und das Fehlen einiger Stars durchaus anzumerken.
Klopp, der wie erwartet auf den angeschlagenen Abwehrchef Mats Hummels (Ischias-Beschwerden) verzichten musste, wartete in Nürnberg mit einer mutigen Aufstellung auf. So verhalf er Stürmer Marvin Duksch (19) und Verteidiger Erik Durm (21) aus der zweiten Mannschaft zum Startelf-Debüt. Dagegen saßen Robert Lewandowski, Nuri Sahin und Henrich Mchitarjan wegen der hohen Belastung in den kommenden Wochen - bereits am Dienstag steht das Pokalspiel bei 1860 München auf dem Programm - zunächst nur auf der Ersatzbank.
Der BVB startete gegen den FCN, bei dem Niklas Stark den zumindest für das Dortmund-Spiel suspendierten Routinier Hanno Balitsch ersetzte, trotz der Umstellungen überlegen, ohne dabei zu glänzen. Bereits in der 6. Minute hatte Marco Reus die Führung auf dem Fuß: Der Nationalspieler spielte FCN-Keeper Raphael Schäfer aus, Emanuel Pogatetz rettete jedoch auf der Linie.
Der Club stand in der Anfangsphase sehr tief. Erst nach gut 20 Minuten wurden die Franken etwas mutiger und hatten Pech, als Mike Frantz nach Flanke von Hasebe mit einem Kopfball nur die Latte traf. Zudem verfehlte Hasebe mit einem Schuss (27.) knapp das Ziel.
Die Borussia kontrollierte ansonsten weitgehend das Geschehen. Doch den Aktionen des Champions-League-Finalisten fehlten meist Tempo und Zielstrebigkeit. So sorgte eine Standardsituation für die Führung, als der sehr aktive Schmelzer aus gut 20 Metern den Ball unhaltbar für Schäfer ins Netz zirkelte.
Nach dem Wechsel musste Klopp sein Team noch einmal umbauen. Für die angeschlagenen Reus und Schmelzer (beide Oberschenkelprobleme) kamen Jonas Hofmann und Nuri Sahin. Ehe sich der BVB richtig sortiert hatte, stand es aber schon 1:1. Nach Freistoß von Marvin Plattenhardt waren die Gäste im Strafraum nicht im Bilde, Nilsson ließ sich die Einladung aus kurzer Distanz nicht entgehen.
Dortmund wurde nun wieder etwas aktiver. Zunächst schoss Jakub Blaszczykowski ganz knapp am Tor vorbei, dann scheiterte Duksch am glänzend reagierenden Schäfer (56.), ehe Aubameyang verzog (59.). Anschließend brachte Klopp zwar noch Torjäger Lewandowski (65.), aber auch der Pole konnte das Blatt nicht mehr wenden - weil Schäfer in der 76. Minute einen Schuss des Stürmers glänzend parierte.