Das wäre eine überragende Geschichte´, meinte Schalkes Angreifer Gerald Asamoah, der unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw auch im zweiten Spiel nach halbjähriger Verletzungspause dank herrlicher Vorlage von Partner Kuranyi einen Treffer erzielte (34.). Bereits nach zehn Minuten hatte der starke Kuranyi mit seinem 13. Saisontor für die Führung der `Königsblauen´ gesorgt, zudem bereitete der Nationalstürmer auch das 3:0 (71.) durch Lincoln mustergültig vor.
Gerald Asamoah (Foto: firo).
`Kevin hat zwei Tore vorbereitet, einen Treffer selbst erzielt. Das war wieder ein richtig gutes Spiel von ihm´, lobte S04-Coach Mirko Slomka seinen Goalgetter. Allerdings fand Slomka auch am Comeback von Lincoln nach dessen Fünf-Spiele-Sperre und dem Auftritt des Innenverteidiger-Gespanns großen Gefallen: `Lincoln hat die richtige Antwort auf das gegeben, was passiert ist. Zudem muss man auch unsere Defensive hervorheben, denn jeder lange Ball wurde von Bordon oder Kristajic entschärft.´ Manager Andreas Müller sprach nach der Demonstration der Schalker Stärke vor 20.300 Zuschauern im Bruchwegstadion sogar von einem `perfekten Spiel.´
Fünf Spieltage vor Saisonende und vor dem Heimspiel gegen das Überraschungsteam von Energie Cottbus reifen die Hoffnungen auf den ersten Meistertitel seit 49 Jahren. `Das Team hat mit dem Sieg in Mainz einen ganz wichtigen Schritt in Richtung deutsche Meisterschaft gemacht´, sagte Müller, der weniger Kuranyi als Abwehrchef Bordon zum Meistermacher erkoren hat: `Er ist ein Spieler, bei dem der absolute Willen zun sehen ist, Meister werden zu wollen. Das gilt nicht nur für die Spiele, sondern auch für viele Dinge unter der Woche.´
Während auch der ebenfalls starke Mittelfeldspieler Fabian Ernst betonte, dass es schwer werde, die `Knappen´ in dieser Form zu schlagen, tat sich ausgerechnet Rückkehrer Lincoln mit warnenden Worten hervor: `Ich will noch überhaupt nicht vom Titel reden, denn die Saison ist noch lange nicht zu Ende. Wir müssen unsere Leistung bereits in der nächsten Woche bestätigen´, meinte der Brasilianer, der nach seinem groben Aussetzer gegen Leverkusens Bernd Schneider fünf Spieltage lang zum Zuschauen verdammt war. Zuschauen konnten über weite Strecken am Samstag auch nur die völlig überforderten Mainzer. Das Trainingslager im Westerwald Anfang der Woche verpuffte wirkungslos, die Fans veranschiedeten die Mainzer Profis bereits zur Halbzeit mit einem gellenden Pfeifkonzert in Richtung Kabine.
Ein Blick auf das Restprogramm mit Spielen in Hamburg, Stuttgart und München macht den Rheinhessen noch weniger Hoffnung. `Das war heute viel zu wenig. Aber auch gegen diese Klassemannschaft, die wohl berechtigt deutscher Meister werden wird, wäre mehr möglich gewesen. In der kommenden Woche werden wir uns wieder anders präsentieren´, meinte FSV-Coach Jürgen Klopp. Auch der Mainzer Präsident Harald Strutz wirft die Flinte trotz des schweren Restprogramms noch nicht ins Korn. `Wir stecken weiter mitten im Abstiegskampf, aber ich werde nicht den Stab über die Mannschaft brechen. In den nächsten fünf Spielen ist für uns noch alles möglich´, sagte Strutz.