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Fortuna Düsseldorf
Nichts ist neu, aber alles anders

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Fortuna Düsseldorf: Nando Rafael ist "zurück"

Das Trikot der Fortuna trug Nando Rafael aus beruflichen Gründen bisher noch nicht. Trotzdem ist der 28-jährige Angreifer ein Rückkehrer an den Rhein.

Zu seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach hatte der Stürmer eine Wohnung im Stadtteil Wittlaer, kennt also Altstadt, Königsallee und Rheinuferpromenade bestens. „Ich habe hier gelebt und gewohnt und habe mich sehr wohl gefühlt.“ Trotzdem ist es jetzt anders für den Profi-Fußballer – mittlerweile ist er Familienvater (Chelsea und Kenzo) und wohnt mit den Kindern und seiner Frau Laura in Meerbusch-Büderich, etwas außerhalb der Düsseldorfer Stadtgrenze. „Das ist jetzt schon etwas anders als damals.“ Er sei erwachsener geworden, lässt er wissen.

Heimat ist da, wo die Familie ist

Wobei ihn das Leben schwer prüfte, ein frühes Erwachsenwerden verlangte: Seine Eltern starben im Bürgerkrieg in Angola, und er überlebte nur, weil er im Nachbarort Fußball spielte. Als Achtjähriger flüchtete Nando Rafael zu einem Onkel nach Amsterdam, lernte dort bei Ajax in der Jugendabteilung. Mittlerweile ist er deutscher Staatsbürger (seit 2005), bezeichnet sich selbst aber als „Afropäer“. Seine Heimat sei da, wo seine Familie sei. Also die heutige Wohnung im Düsseldorfer Vorort, aber auch Angola, wo noch der Großteil seiner Verwandtschaft lebt. In der Nähe von Amsterdam hat Familie Rafael ein Haus, wo er sich nach der aktiven Karriere niederlassen möchte.


Um dann auf möglichst viele Tore für seinen neuen Klub zurückzuschauen? „Die Mannschaft ist jetzt das wichtigste, und ich bin ein Teil davon“, sagt der neue Mann mit der Rückennummer 9. In 109 Bundesliga-Einsätzen hat er immerhin schon 24 Treffer erzielt. In der 2. Liga waren es 21 in 49 Spielen – zwei davon gegen seinen heutigen Arbeitgeber, als er mit dem FC Augsburg 5:2 gewann und später aufstieg. „Damals haben wir hochkonzentriert gespielt, durften uns keinen Fehler erlauben.“ Die Fortuna sei immer ein echter Angstgegner gewesen.

Teamgeist kann Berge versetzen

Den Augsburger Klassenerhalt im Jahr darauf könne man sich in Düsseldorf derweil durchaus als Beispiel nehmen: „Da habe ich erfahren, was mit Teamgeist alles möglich ist.“ Verständigungsprobleme dürfte er jedenfalls nicht haben, womöglich setzt ihn Trainer Norbert Meier auch neben dem Platz als Multi-Dolmetscher ein: Rafael spricht Deutsch, Niederländisch, Portugiesisch, einen afrikanischen Dialekt, Spanisch, Französisch und Englisch.

Auch im Team ist Nando Rafael nicht fremd: Mit den Fortunen Johannes van den Bergh und Tobias Levels kickte er bei der Borussia. Die vergangenen Jahre war Axel Bellinghausen sein Wegbegleiter beim FC Augsburg, der in fußballerischer Hinsicht eine Art Rückkehrer ist. Einen direkten Zusammenhang der beiden Sommer-Wechsel von Bellinghausen und Rafael gebe es aber nicht, sagt der Stürmer: „Er hatte das ja schon frühzeitig klargemacht. Bei meiner Entscheidung hat es mir aber zumindest gut getan, zu wissen, dass er auch hier sein wird.“

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