Die Champions League ist schon in Sichtweite, doch zunächst hat Schalke 04 noch eine Aufgabe in der Europa League zu erledigen. "Nach wie vor wollen wir ins Endspiel, daran hat sich nichts geändert", sagte Manager Horst Heldt vor dem Viertelfinal-Hinspiel am Donnerstag (21.05 Uhr/Sky) gegen Athletic Bilbao. 15 Jahre nach ihrem UEFA-Cup-Triumph wollen die Königsblauen den zweitwichtigsten Pott im europäischen Klubfußball noch einmal gewinnen.
"Der Ball liegt jetzt bei ihm"
"Wenn wir defensiv so konzentriert spielen, muss uns erstmal einer schlagen", sagte Heldt mit Blick auf das überzeugende 2:0 in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen, mit dem die Gelsenkirchener auf Platz drei geklettert und der direkten Qualifikation für die Königsklasse einen großen Schritt näher gekommen waren.
In der spanischen Nacht auf Schalke soll aber nicht nur mit dem siebten Heimsieg in Folge eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche geschaffen werden. Es könnte auch eine wichtige Personalentscheidung fallen: Gines Carvajal, Berater von Weltstar Raúl, hat sich angekündigt. Ihm liegt das Schalker Angebot für einen Einjahresvertrag zu deutlich reduzierten Bezügen vor. "Der Ball liegt jetzt bei ihm", sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies.
"Er ist ein Vollblutfußballer"
Mit der Champions League vor Augen, in der er Rekordtorschütze ist, könnte Raúl finanzielle Abstriche hinnehmen - so die Hoffnung der Schalker. "Wir haben das Portemonnaie so weit aufgemacht, wie es in unseren Konsolidierungskurs passt", erklärte Tönnies. Carvajal deutete zuletzt an, dass Geld nicht das entscheidende Argument sei: "Ob er auf Schalke bleibt, ist reine Gefühlssache."
Innerhalb der Mannschaft vermittelt Raúl nicht den Eindruck, als habe er mit Schalke abgeschlossen. "Wenn man sieht, wie er in der 90. Minute noch attackiert - er ist ein Vollblutfußballer", sagte Torhüter Timo Hildebrand und warb für eine Vertragsverlängerung: "Ich glaube, er tut jeder Mannschaft gut. Mit Raúl im Team spielt man immer oben mit."
"Wir müssen vorlegen"
Ein weiteres Europapokal-Spektakel in der wohl ausverkauften Schalker Arena könnte für den 34-Jährigen ein gutes Argument gegen einen möglichen Wechsel in die USA oder nach Asien sein. Das Selbstbewusstsein der Schalker, wieder die Eurofighter-Atmosphäre von 1997 zu entfachen, ist jedenfalls groß. "Ich habe ein gutes Gefühl, wir spielen im Moment richtig stark", sagte Hildebrand, der gegen den ManUnited-Bezwinger Athletic gerne zum dritten Mal ohne Gegentor bleiben möchte: "Zu null zu spielen, habe ich zuletzt ja nicht so oft erlebt."
Der ehemalige Profi des FC Valencia warnte aber vor den Basken, die nach den beiden Siegen in der Europa League gegen Manchester United (3:2 und 2:1) den Rhythmus verloren haben. In der Primera División liegen sie nach vier Spielen ohne Sieg nur auf Rang elf. "Sie sind spielerisch gut, sehr variabel und lassen sich nicht so schnell beeindrucken", sagte Hildebrand und forderte: "Wir müssen vorlegen, dürfen aber nicht ins offene Messer rennen."