Um als ausgewiesener Kenner der Primera Division zu gelten, dafür hat Timo Hildebrand nicht lange genug in Spanien gespielt. Doch natürlich kann Schalkes Torhüter aufgrund seiner Erfahrungen beim FC Valencia, bei dem er von 2007 bis 2008 unter Vertrag stand, etwas über Schalkes kommenden Europa-League-Gegner Athletic Bilbao verraten. „Das ist ein richtig starker Gegner, der sicher nicht umsonst Manchester United aus dem Wettbewerb geworfen hat“, sagte Hildebrand nach der Trainingseinheit am Dienstag.
Beim Spielchen zwischen der vermeintlichen ersten Elf und den momentanen Reservisten hatte er nicht viel zu tun. Das wird sich am Donnerstagabend (21.05 Uhr), wenn die Basken in der Gelsenkirchener Arena gastieren, voraussichtlich ändern. Doch nach der jüngsten Erfolgsserie der Königsblauen mit vier Siegen in Serie und dem Sprung in der Bundesliga auf Platz drei geht Hildebrand zuversichtlich in die Partie. „Jetzt hat es gegen Leverkusen auch mit dem ersten Zu-Null-Spiel geklappt. Wir haben nicht nur nach vorne sehr gut gespielt, sondern hinten auch sehr sicher gestanden“, meint der 32-Jährige.
Beim Rückspiel in Bilbao hat er Geburtstag, dann will Hildebrand am späten Abend den Schalker Einzug ins Halbfinale der Europa League feiern. Und anschließend kann es gerne in die Vertragsverlängerung gehen. Manager Horst Heldt hatte neulich Gespräche mit dem früheren Nationaltorhüter über einen Verbleib auf Schalke angekündigt. „Bisher hat es noch keinen diesbezüglichen Kontakt gegeben, aber ich fühle mich hier sehr wohl und würde natürlich gerne bleiben“, gibt der gebürtige Wormser zu.
Falls sein zum Saisonende auslaufender Kontrakt erneuert wird, muss er sich in der neuen Serie mit den jungen, aber derzeit verletzten Kollegen Ralf Fährmann und Lars Unnerstall um den Platz im Schalker Kasten streiten. „Das ist schon eine sehr ungewöhnliche Situation, dass gleich drei Torleute den Anspruch haben, die Nummer eins sein zu wollen“, gibt Hildebrand zu. „Ich habe zuletzt gespielt und genieße es, momentan alle drei, vier Tage ein Spiel zu haben. Aber ich weiß auch, was ich vorher erlebt habe und möchte sicher nicht wieder auf der Tribüne sitzen.“
Während sich Hildebrand derzeit nicht über mangelnde Belastung beklagen kann, sind Benedikt Höwedes und Christoph Metzelder noch nicht so weit, um in den Kader fürs Bilbao-Match zu rutschen. Die beiden Innenverteidiger absolvierten am Dienstag gemeinsam mit der Truppe das Aufwärmprogramm, ehe sie sich an den Rand des Platzes zu ihrem individuellen Programm verabschiedeten.
Beim Trainingsspiel übers ganze Feld fand sich Marco Höger in der ersten Elf wieder, während Lewis Holtby auf der anderen Seite kickte. Trainer Huub Stevens scheint also eine Änderung in seiner Startformation zu planen und mit dem zuletzt angeschlagenen Höger eine defensivere Variante ins Mittelfeld einzubauen.