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BVB: Tagebuch, Tag 6
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BVB: Tagebuch aus dem Trainingslager, Tag 6
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Vom 5. bis 12. Januar weilt der Deutsche Meister im Trainingslager im spanischen La Manga. Wir sind natürlich vor Ort und berichten täglich in unserem Tagebuch!

Wir wollen uns nicht beschweren. Im Gegenteil, bei 20 Grad und draußen zu arbeiten macht schließlich deutlich mehr Freude, als im verregneten Deutschland im Büro zu sitzen. Klar. Aber am sechsten Tag des Trainingslagers in La Manga beginnt sich der Lagerkoller doch bemerkbar zu machen. Die Stimmung wird merklich gereizter, die Artikel dafür immer spektakulärer und irgendwann sind auch alle Geschichten aus der guten alten Zeit erzählt, als die älteren Kollegen noch regelmäßig mit den Spielern um die Häuser zogen.


Wohl dem also, der ständig auf Achse ist und so zumindest etwas Abwechslung geboten bekommt. So gab es einen Kollegen der den Auftrag hatte, einmal quer durch Spanien zu reisen und Trainingslager um Trainingslager abzuklappern: Dortmund, Kaiserslautern, Hamburg, Pusemuckel, jeden Tag ein anderer Klub. Das ist zwar stressig, aber immerhin abwechslungsreich.

Die Fragestunde der Kollegen aus Fernost

Weitgereist sind auch die japanischen Kollegen, die Shinji Kagawa normalerweise auf Schritt und Tritt verfolgen. Umso bemerkenswerter war es, dass uns diesmal nur ein einziger Journalist aus Fernost nach Spanien begleitete. Der aber hatte dafür umso mehr zu tun, wie er uns eines Tages berichtete, als wir fragten, was er und seine Kollegen nach Spielen alles mit Shinji zu besprechen hätten. Dortmunds 23er ist dann schließlich stets von Dutzenden Asiaten umringt, deren Fragestunde mitunter gut und gerne 20 Minuten dauern kann. „Ach“, erklärte der japanische Kollege uns also. „Wir fragen Shinji zum Beispiel über einzelne Szenen aus. Warum er in der 27. Minute rechts und nicht links an seinem Gegenspieler vorbeigegangen ist oder warum er in der 58. Minute nicht sofort geschossen hat. Aber manchmal gehen wir auch ein bisschen ins Detail...“

"Ich muss noch kurz in die Redaktion nach Tokio"

Besagter Kollege übrigens dürfte auch wenig mit dem Begriff Lagerkoller anfangen können. Obwohl er lediglich für einen einzigen Spieler zuständig ist und meist alleine auf seinem Zimmer hockt. Als er sich am Dienstag verabschiedete, lachte er jedenfalls nur kurz auf, als wir fragten, ob er schon nach Hause reise. „Nein, nein. Ich fahre jetzt nach Katar zu den Bayern und zu Schalke und dann noch nach Dubai zum VfL Wolfsburg. Schließlich haben die auch alle japanische Spieler. Außerdem muss ich nochmal kurz in unsere Redaktion nach Tokio.“


Klar, dass wir uns darauf einstellten, den Kollegen, der uns in den letzten anderthalb Jahren zu einem treuen Begleiter geworden ist, für die nächsten Wochen nicht mehr zu Gesicht zu bekommen. Lange aber hielt das nicht an. Genauer gesagt nur zehn Sekunden. Denn da sagte er, halb im gehen schon: „Bis Sonntag, dann beim Wintercup in Düsseldorf.“

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