Bayern München hat innerhalb von fünf Tagen den zweiten Rückschlag hinnehmen müssen, der 1. FC Nürnberg bleibt dagegen die Mannschaft der Stunde in der Bundesliga. Nach der 0:4-Lehrstunde im Freundschaftsspiel in Barcelona kam der FC Bayern im 174. bayerischen Derby gegen den "Club" nicht über eine magere Nullnummer hinaus. Zwar weisen beide Teams nach drei Spielen sieben Punkte auf, die Nürnberger verteidigten aber zumindest bis Sonntag aufgrund der besseren Tordifferenz die Tabellenführung erfolgreich. ##Picture:panorama:2114## Schäfer mit zahlreichen Glanzparaden
69.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz-Arena sahen auch ohne Tore ein flottes, aber keineswegs hochklassiges Bundesliga-Spiel. Die Gäste, die zuletzt vor sieben Jahren gegen den FC Bayern gewannen, konnten das Spiel gegen den Favoriten über weite Strecken ausgeglichen gestalten. Letztendlich musste sich der fränkische Altmeister aber bei seinem Kapitän und Torwart Raphael Schäfer bedanken, der mehrere gute Chancen der Münchner in Klassemanier vereitelte.
Wenigstens vor der Partie hatte der FC Bayern einen Coup landen können. Der deutsche Rekordmeister verpflichtete für sechs Millionen Euro Mark van Bommel vom FC Barcelona für die kommenden drei Jahre. Auch am Samstagnachmittag wurde deutlich, dass die Bayern den Niederländer im Mittelfeld gut brauchen können. Wie schon in den bisherigen Spielen der Saison verbreitete der Meister erneut wenig Glanz.
Nürnbergs Trainer Hans Meyer hatte den FCN in seinem 25. Bundesliga-Spiel als "Club"-Coach gut eingestellt. Die Franken konnten das Spiel auch ohne den verletzten Torjäger Robert Vittek vor allem vor der Pause offen gestalten, traten selbstbewusst auf und hatten durch Jan Polak und Ivica Banovic auch die ersten Chancen. Anschließend scheiterte Daniel van Buyten auf der Gegenseite aber ebenso am stark reagierenden Schäfer wie Bastian Schweinsteiger und Hasan Salihamidzic.
Makaay vergibt größte Chance
Die beste Möglichkeit zur Führung vergab kurz nach dem Wechsel aber Bayern-Torjäger Roy Makaay. Der Niederländer hatte Schäfer schon umkurvt, brachte aber das Kunststück fertig, den Ball aus zwei Metern am leeren Tor vorbeizuschieben.
Überhaupt machte das Team von Trainer Felix Magath, der überraschend auf den abwanderungswilligen Owen Hargreaves verzichtete, etwas mehr Druck. Doch auch Roque Santa Cruz sowie die eingewechselten Mehmet Scholl und Lukas Podolski fanden in Schäfer ihren Meister. Bei Nürnberg kam dagegen trotz aller Bemühungen der entscheidende Pass in die Spitze kaum mehr an.