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Fußball: Studie
Große Fußballer sind die Bösen

Fußball: Studie zu Foulspielen veröffentlicht
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Forscher der Rotterdam School of Management haben herausgefunden, dass größere Fußballer in unklaren Situationen eher für Fouls verantwortlich gemacht werden.

Die Wissenschaftler Dr. Niels van Quaquebeke und Dr. Steffen Giessner untersuchten hierzu über einen Zeitraum von sieben Jahren unklare Foulsituationen. Sie gingen davon aus, dass Personen, die über die Situation zu entscheiden haben, sich von ihren Instinkten leiten lassen und die erhältlichen Informationen unverzerrt verarbeiten. "Dies macht es wahrscheinlich, dass Körpergröße als zusätzliche Information verarbeitet wird", so Quaquebeke. Größeren Menschen wird meist mehr Aggressivität und Dominanz angeheftet.

Die Vorbereitung

Diese Einsicht aus der Entscheidungsforschung in der Wirtschaft übertrugen die Forscher auf den Sport. "Wir haben uns für den Fußball als Kontext für unsere Entscheidungsstudie entschieden, da es in diesem Sport viele uneindeutige Foulsituationen gibt, in denen es schwer ist, den wahren Täter zu ermitteln", begründete Quakebeke den Zusammenhang.

Das Ergebnis

Um ihre Überlegungen - wahrscheinlich werden eher größere Spieler für Fouls bei unklarer Foullage verantwortlich gemacht - zu testen, untersuchten die beiden Wissenschaftler alle Foulspiele der Fußball-Bundesliga von 2000/01 bis 2006/07 (85.262 Fouls), der Champions-League (32.142 Fouls) und der WMs von 1998 bis 2006 (6.440 Fouls). Zusätzlich machten sie zwei Experimente mit Fußballfans, bei denen deren subjektive Wahrnehmung gemessen wurde. Das Ergebnis war immer das gleiche: Sowohl Schiedsrichter als auch Fans hielten größere Fußballer eher für Täter und ihre entsprechend kleineren Gegenspieler für Opfer - auch dann, wenn gar kein Foulspiel vorlag.

Die Konsequenz

"In Fußballverbänden wird immer wieder diskutiert, ob es zusätzliche, Schiedsrichter unterstützende, Technologien oder eine bessere Schiedsrichterausbildung braucht. Unsere Studie könnte den Fußballoffiziellen vielleicht dabei helfen, verschiedene Optionen besser gegeneinander abzuwägen,“ freut sich Quakabeke über das Ergebnis. Die Forscher machten aber deutlich, dass sie für die Entscheidung und Umsetzung der praktischen Konsequenzen nicht zuständig seien. Die Verantwortung hierfür liege nach wie vor bei den Verbänden.

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