Mittelfeldstar Michael Ballack wird vor der Weltmeisterschaft in Deutschland (9. Juni bis 9. Juli) seinen neuen Arbeitgeber offiziell bekannt geben. Das bekräftigte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft bei der Feier seines derzeitigen Klubs Bayern München anlässlich des Gewinns des 20. deutschen Meistertitels am Samstagabend in Köln. "Es wird vor der WM sein, aber noch nicht direkt nach dem letzten Spieltag", sagte der 29-Jährige am Samstagabend dem Sport-Informations-Dienst (sid).
Natürlich verlor der Bayern-Star wie schon in den vergangenen Wochen auch kein Wort über seinen neuen Arbeitgeber. "Dass es ins Ausland geht, ist kein Geheimnis", sagte der Vizeweltmeister von 2002 mit einem Schmunzeln. Doch alles deutet daraufhin, dass Ballack zum englischen Meister FC Chelsea wechseln wird.
Kein bitterer Abschied für Ballack
Und der Abschied nach vier Jahren München wird auf keinen Fall bitter, auch wenn die harsche Kritik einiger Bayern-Verantwortlicher, insbesondere WM-OK-Chef Franz Beckenbauer, an Ballack in den vergangenen Tagen einen anderen Anschein erweckten. "Ich hatte nie Probleme mit den Verantwortlichen, auch wenn Aussagen dabei waren, die man vielleicht nicht so gerne hört. Aber es gab nie Differenzen," sagte der ehemalige Lauterer und Leverkusener Bundesligaprofi und ergänzte: "Ich hatte vier tolle Jahre hier. Ich habe dreimal das Double geholt, das hat es, glaube ich, noch nie gegeben."
Michael Ballack betonte in diesem Zusammenhang, dass er schon vor seinem Wechsel nach München wusste, dass er irgendwann einmal ins Ausland wechseln wolle. "Ich wollte immer mal etwas anderes sehen. Auch wenn das zuletzt anders dargestellt wurde", meinte Ballack hinsichtlich der Äußerung von Bayern-Manager Uli Hoeneß, der Geld als den tragenden Grund für den Abgang des Stars bezeichnete. "Ich hatte 2002 nach dem tollen Jahr in Leverkusen schon Angebote, unter anderem von Real Madrid. Damals sagte mir Uli Hoeneß: Da kannst Du auch noch mit 29 hinwechseln. Und ich bin nach München gegangen."
Hoeneß: "Wir werden auch weiterhin ein gutes Verhältnis haben"
Uli Hoeneß stellte unterdessen am Rande der Meisterfeierlichkeiten ebenfalls klar, dass man mit Michael Ballack ein intaktes Verhältnis habe. "Ich sehe keinen Keil zwischen uns und Michael Ballack. Wir werden auch weiterhin ein gutes Verhältnis zu ihm haben. Er ist ein überragender Spieler und hat sich so entwickelt, wie wir uns das von ihm erwartet haben. Er hat an irgendeinem Punkt dem Spiel aber nicht so den Stempel aufgedrückt. Er ist auch kein Spielmacher."