Der eine muss um seine Zukunft in der Bundesliga bangen, der andere hat die Qual der Wahl: Für Armin Veh vom VfB Stuttgart und seinem Trainer-Pendant Hans Meyer vom 1. FC Nürnberg schlägt kurz nach den Osterfeiertagen voraussichtlich die Stunde der Wahrheit. Besonders für Veh hat die heutige Partie der UEFA-Cup-ambitionierten Stuttgarter bei Hannover 96 (17.30 Uhr/live bei Premiere) Endspielcharakter. "Derzeit ist noch offen, ob wir weiter mit Veh zusammenarbeiten oder nicht. Fest steht, dass wieder Kontinuität in den Verein kommen muss", betonte VfB-Teammanager Horst Heldt. Zugleich will der Ex-Profi aber auch nichts überstürzen: "Die Entscheidung in der Trainerfrage wird wohl noch nicht am Montag oder Dienstag fallen."
In Nürnberg sind die Vorzeichen vor dem Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern (17.30/live bei Premiere) völlig andere: "Rentner" Meyer selbst will in der kommenden Woche über eine Vertragsverlängerung entscheiden. "Die Chancen stehen 50:50. Ich versuche alles, dass es ihm schwer fällt, nicht ´Ja´ zu sagen", beschreibt "Club"-Sportdirektor Martin Bader das Werben um den 63-jährigen Meyer, mit dem die Franken aus 17 Spielen 28 Punkte holten und das Abstiegsgespenst vertrieben.
Lauterns letzte Chance auf den Klassenerhalt
Seine wohl letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt will in Nürnberg der Tabellen-Drittletzte Kaiserslautern nutzen, der als Vorbereitung auf den Saisonendspurt am Gründonnerstag ein mehrtägiges Trainingslager in Herzogenaurach bezog. "Wir haben es uns bewusst gemacht, dass wir die Chance besitzen, aus eigener Kraft die Klasse zu halten. Die anderen Teams, die gegen den Abstieg spielen, sind doch auch nicht besser", verbreitete FCK-Coach Wolfgang Wolf vor der Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte - zwischen April 2003 und Oktober 2005 trainierte der Ex-Profi die "Clubberer".
Um seine Zukunft in Stuttgart zittern muss dagegen weiterhin Armin Veh. Nach dem VfB-Sieg gegen Nürnberg (1:0) am vergangenen Wochenende hat der 45-Jährige eine ausgeglichene Bilanz von drei Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlage vorzuweisen. Doch Namen von möglichen Nachfolgern geistern weiter über den Wasen. Stuttgarts Ex-Chef und DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder hatte erst vor ein paar Tagen wieder Christoph Daum ins Gespräch gebracht ("Ich halte sehr viel von ihm") und mit Blick auf Veh gemeint: "Wenn man in Frage gestellt wird, ist es nicht einfach für den Trainer, vor allem dann, wenn man die Mannschaft nicht einmal selbst zusammengestellt hat."
Ungemütliche Zeiten könnten mittelfristig auch für Hannovers Übungsleiter Peter Neururer anbrechen, wenn das Duell zwischen den "Remis-Königen" der Liga (insgesamt 29 Unentschieden) gegen Stuttgart verloren wird. Den Bezug eines Trainingslager am Karfreitag bezeichnete Neururer nach nur einem Sieg in den vergangenen acht Spielen als "Zeichen, damit die Fans sehen, dass wir uns physisch und psyschisch optimal vorbereiten."
Einem "Dreier" und dem damit fast gesicherten Klassenerhalt könnte in Nürnberg die Zusage von Trainer Meyer folgen. "Mit einem Erfolg gegen Lautern können wir richtig etwas erreichen", sagte der Coach hoffnungsfroh und erhielt Unterstützung von seinem angeschlagenen Kapitän Mario Cantaluppi (Knöchelprellung): "Wenn wir den FCK schlagen, dann ist das Thema Abstieg endgültig erledigt."
Lautern ohne Sanogo
Nach zuletzt vier Pleiten in fünf Partien stehen die Lauterer mit dem Rücken zur Wand, zumal mit Angreifer Boubacar Sanogo (Ermüdungsbruch) ein wichtiger Spieler bis zum Saisonende ausfällt. "Die Chancen für uns werden immer weniger. Wir spielen zum Teil gar keinen Fußball und machen unfassbare Fehler. Das muss besser werden", fordert Spielmacher Ervin Skela die Wende.