Während sich der Bundesliga-Daumen für die Zebras immer mehr nach unten neigt und im Falle einer Niederlage bei den "Wölfen" ganz nach unten zeigt, hat Alexander Meyer Gewissheit. Der 22-Jährige bleibt definitiv in der Bundesliga, Bayer 04 Leverkusen zog die Option, die am 31. März ausgelaufen wäre. Meyer steht somit in den kommenden zwei Spielzeiten bei der Werkself unter Vertrag. "Ich gehe mit einem weinenden Auge aus Duisburg, der Abschied am Saisonende tut schon weh, weil ich mich hier unheimlich wohlgefühlt habe", sagt der Jungfuchs. RevierSport unterhielt sich mit dem Überraschungs-Spieler der laufenden Serie.
Alex Meyer, Sie sind stolz oder traurig?
Beides. Für mich ist es hier in Duisburg in den vergangenen zwei Spielzeiten super gelaufen. Ich habe die Zweite Liga kennengelernt, bin aufgestiegen, wurde dann Stammspieler. So etwas ist einfach riesig. Es freut mich natürlich, dass Bayer 04 Leverkusen mich zurückholt.
Mit welcher Perspektive?
Die Verantwortlichen dort haben gesagt, dass sie die Option nur dann ziehen, wenn ich künftig im Bundesliga-Kader eine Rolle spiele, dort eine realistische Chance bekomme und nicht nur Ergänzungs-Akteur bin. Bayer 04 hat sich unheimlich viele Begegnungen von mir angesehen, das war also kein Schnellschuss. Irgendwo sehe ich das auch als persönliche Bestätigung für meine Entwicklung. Auf der anderen Seite fällt mir der Abschied auch schwer, weil es mir in Duisburg super gefällt.
Wann haben Sie von dem Bayer-Entschluss erfahren?
Man hört ja immer etwas. Der eine sagt: Bayer holt dich zurück. Der nächste meint: Die ziehen die Option. So ganz überraschend kam das Ganze nicht, als Leverkusens Manager Michael Reschke mich angerufen und die Sache offiziell gemacht hat.
Können Sie sich bei den Rheinländern noch weiterentwickeln? Schließlich birgt der Kader dort mehr Substanz als bei den Zebras, korrekt?
Sicherlich ist dort eine andere Qualität vorhanden, aber es gibt dort auch ganz andere Ziele und Möglichkeiten. Ich denke schon, dass mich dieser Schritt in der Entwicklung noch ein Mal weiterbringt. Ich werde es dort in erster Linie mit dem Schweden Fredrik Stenman zu tun bekommen, das wird ein gerechter Zweikampf. Ich werde mich vor keinem verstecken. Bayer-Coach Michael Skibbe ließ verlauten, dass bei mir viel Potenzial vorhanden sei und noch etwas kommen könne. So etwas spornt natürlich an.
Ihre ersten Profi-Sporen haben Sie sich beim MSV verdient, was bleibt hängen?
Ich habe in der Zweiten Liga 14 Spiele gemacht, bin mit Duisburg aufgestiegen. So etwas bleibt ewig im Gedächtnis. Ich kann mich heute noch an die Worte erinnern, die mir Markus Kurth gesagt hat. Er meinte: Alex, du bist in deinem ersten Jahr gleich aufgestiegen. Als ich Profi wurde, bin ich im ersten Jahr abgestiegen. Du weißt noch gar nicht, was das überhaupt heißt. Damit hatte er absolut Recht.
Also alles perfekt bei Ihnen, oder?
Nein, nur, wenn wir mit Duisburg den Klassenerhalt schaffen würden, wäre wirklich alles perfekt.
Wie sehen Sie die Chancen? Viele haben den MSV schon längst abgehakt.
Es sind noch sieben Spiele zu absolvieren, du kannst jetzt nicht einfach aufhören. Ich will hoffen, dass wir noch ein Mal zurückkommen und in Wolfsburg gewinnen. Das ist unser allesentscheidendes Spiel. Ein Sieg ist die Grundvoraussetzung, um noch eine Perspektive zu haben. Man darf nicht vergessen, dass unsere Konkurrenz auch Spiele gewinnt und dir nur eigene Siege in dem Fall nichts mehr nutzen. Es müssen zweifellos auch Punkte gegen die Favoriten her, mit Schalke und dem HSV warten anschließend zwei schwere Brocken zuhause. Aber da musst du auch was machen.
Sie selbst können bei den "Wölfen" nicht mit eingreifen.
Ich schleppe schon seit drei Wochen eine Angina mit mir herum, muss jetzt sechs Tage Antibiotika einnehmen, um die Sache endlich auszukurieren. Das Spiel am Samstag ist gestorben, danach bin ich wieder dabei. Mit solchen Sachen muss man aufpassen. Es gab schon Sportler, bei denen das auf den Herzmuskel geschlagen ist und die dann umgekippt sind.