Diese Vorschläge aus der Politik sind alle viel zu einfach. Der Fußball braucht es komplizierter, damit es eben nicht sofort transparent ist und jeder nachrechnen kann. Die DFL könnte demnach, analog zur komplizierten 5-Jahres-Wertung der UEFA oder den ganzen Koeffizienten und komplizierten Losverfahren mit 37 Töpfen für ein FIFA 4-Nationen-Turnier (ich übertreibe bewusst, liebe Leute ;-) ), doch ganz einfach selber eine 5-Jahres-Wertung einführen und diese dann dem Steuerzahler zukommen lassen. Und zwar wie folgt:
Die DFL schafft einen Fond, in dem die Vereine und die DFL einzahlen und aus diesem den Steuerzahler entlasten und die Sicherheitskosten der Polizei bezahlen. Das wäre ein tolles Gesellschaftsmodell.
Die DFL zahlt einen gewissen Anteil aus den Verträgen der Übertragungsrechte, denn die wollen ja auch, dass die Show im TV läuft und die Stadien voll sind. Also sollen sie nicht nur kassieren, sondern auch was dafür leisten.
Die Vereine werden nach einem Koeffizienten zur Kasse gebeten, der zum einen die Zuschauerzahlen der vergangenen 5 Jahre zu Grunde legt, aber auch das Benehmen der Fans belohnt/bestraft. So werden die Vereine entlastet, die ein friedliches Umfeld haben und die belastet, deren Fans einfach unverbesserlich sind. Wenn ein Club, der zwar 50.000 Zuschauer im Schnitt hat, aber auch ständig Strafen für Pyroshows oder andere schwachsinnige Dinge abdrücken muss, hat dieser einen Anreiz diese kalkulierbaren Kosten zu senken. Hier würde sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich ein Anreiz geschaffen, die Kosten für Polizeieinsätze im Rahmen von Fußballspielen insgesamt zu senken, aber auch die Allgemeinheit zu entlasten und die Vereine und die DFL in die Pflicht zu nehmen. Denn wenn ich als Verein schon weiß, dass meine Fans mir in dieser Saison mal richtig das Konto leergeräumt haben und das auch Auswirkungen auf die kommenden 5 Jahre hat, weil die Kostenbeteiligung am Fonds kalkulierbar steigt, werden die ihre Arbeit in Puncto Sicherheit und Prävention sicherlich auch nochmal überdenken und überarbeiten.
Und jetzt fällt mir selber auf, dass auch das vermutlich noch nicht kompliziert genug wäre.