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Fan: Aktive Gütersloher
Heimatgefühle, nur kein großer Fußball

Fan: Aktive Gütersloher

Warum schaut man sich jeden Sonntag dieses Gekicke an? Warum ärgert man sich eigentlich jede Woche neu über die scheinbare Unfähigkeit der Mannschaft?

"Wer liebt, riskiert zu leiden" Das Fanzine "Die Uhrzeit"

Die "Aktiven Gütersloher" bieten zum Preis von einem Euro und 59 Cent ihre Zeitschrift, "Die Uhrzeit“. Die dreistellig Auflage des Fanzines "ist für einen Sechstligisten gar nicht schlecht“, stellt Oliver Beck fest. Die Titelseite der zweiten Ausgabe sagt einiges darüber aus, was den FCG Fans Woche für Woche widerfährt: „Wer liebt, riskiert zu leiden“. Im Grußwort wird die aktuelle Situation des FC deutlich beschrieben: „Einer der heruntergekommensten Vertreter der deutschen Fußballlandschaft, der als ehemals ruhmreicher Zweitligist konstant talabwärts gewirtschaftet wurde“.

Trotzdem lässt sich die Jugend nicht abschrecken. „Der Nachwuchs war und ist am kommen“, berichtet Thorsten. „Zwei Mal im Monat gibt es einen Bastel - und Maltag, dort werden die jüngeren „angelernt“. Sei es das Fahnenmalen, Choreographien ausdenken oder Mottofahrten planen. So zum Beispiel für die Auswärtsfahrt nach Neunkirchen: Um ein einheitliches Erscheinungsbild und den Zusammenhalt zu demonstrieren, trugen alle die gleichen - in mühsamer Handarbeit hergestellte - FCG Shirts. Dazu passend war auch die Fahrt nach Oestrich-Iserlohn unter dem Motto „Was zählt, ist der Sonntag“.

An diesem Sonntag wurde also die Arbeitskluft angelegt. Sei es die Anwaltsrobe, das Messdienergewand oder die Küchenschürze. Um zu zeigen, dass eigentlich alle verschieden sind, am Sonntag aber den gleichen Schal tragen, mit gleicher Begeisterung dem Anpfiff entgegenfiebern und das Team mit gleicher Intensität unterstützen. „Der FCG vereint also alle Gesellschaftsschichten, vom Hartz-IV-Empfänger bis zum Beamten. Am Sonntag sind alle gleich, denn dann zählt nur der Fußball“, machen die "Aktiven Gütersloher" klar. lb

Der FC Gütersloh 2000 Die Fusion der beiden Vereine DJK und SVA Gütersloh sorgte bei den Fans 1978 für großes Entsetzen. Die nun als FC Gütersloh spielende Mannschaft schaffte 1996 den Aufstieg in die 2. Bundesliga. „Erste Liga, wir kommen“, titulierten die Fans bereits. Doch es sollte ganz anders kommen: Dem Abstieg folgte die Insolvenz. Der neu gegründete FC Gütersloh 2000 wurde unter einem neuen Vorstand und mit einem fast vollständig erneuertem Kader in der Oberliga Westfalen eingereiht und steht aktuell in der Westfalenliga 1 auf dem 17. Tabellenplatz.

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