Heute abend "podbolzer" mit Stefan Sander "Ennatz Erben" Thema: Das Spiel gegen Düren.

RWE-Oldie Überdingen ist allerdings ein besonderer Fall. Vermutlich kennst Du auch ein paar echte KFC-Fans, die die alten Bayer-Zeiten miterlebt haben, als die "Filiale" besser war als die "Zentrale" und man konzernintern entschied, sich auf LEV zu konzentrieren. Zwar kein "Allentown" in Krefeld, denn die Fabrik steht noch - aber sportlich plötzlich alles im Eimer. Die meisten Krefelder sind hier sehr okay, einige kommen auch ungefragt als Warner und Mahner daher, aber trotzdem kein Problem. Überdingen klammert sich hier an die paar Jahre als Pissoirforellenverein von Jabba the Hut. Er nervt die Duisburger, die Wuppis und eben auch uns mit dem Geschwätz. Mich reizt das Gesabbel eigentlich nur zum Lachen, weil es mich immer an den Song "Geile Susi" des viel zu früh verstorbenen aber unvergessenen Künstlers Tom Mega erinnert (Rüttenscheider kennen ihn als Ehemann der Click-Mitgründerin Blandine; der Song ist auf der LP "Fremd", leider auf YouTube gelöscht). Im Fall Ötzi muss man aber mal eingreifen, weil Ötzi ein verdienter RWE-Spieler ist, dessen Leistung hier nicht schlecht geredet werden darf. Und das darf nicht sein!

Frintroper Langesberg hat zu Recht in der letzten Saison keine Rolle bei uns gespielt. Der Ballbesitzfußball, den Neidhart spielen ließ, erforderte schnelle Innenverteidiger. Das galt insbesondere zur Zeit des Dennis Grote auf der 6, der ebenfalls kein Sprinter war und zunehmend die Arbeit nach hinten einstellte. Dessen Gegenspieler tauchten gerne alleine vor Davari auf. Ohne Heber, der dann ja auch noch ausfiel, war das ein Riesenproblem, siehe das Auswärtsspiel gegen die U21 des FC Köln. Das Straelenspiel war bitter, kam aber genau zur rechten Zeit, um umzusteuern. Natürlich sind Innenverteidiger die Deppen, wenn vorne der Ball vertändelt wird (Young vor dem 0:1), das Mittelfeld nicht richtig zugreift und der Stürmer auch noch die Qualität des Kader hat. Dumm gelaufen. Die Kritik hier war hart, aber in der Sache auf keinen Fall unberechtigt. Falscher Mann in der letzten Saison. Es kann aber gut sein, dass er zu Dabrowskis Vorstellungen besser passt. Kopfballstark ist er und wir sind da ja leider anfällig.

Horst, du bist putzig, auch wenn du dich müünster nennst.

Snake Da hast Du ein besseres Foto als viele, obwohl der Dudelsackspieler als Kulisse vor der kleinen Gruga auch nicht schlecht war. ;-)) Zu Ötzi: Selbst wenn es nur für eine Halbzeit reicht. Dabrowski wird wissen, warum wir 5 Außenstürmer brauchen. Bei der angestrebten Intensität wird Belastungssteuerung noch einmal ein anderes Level erreichen. Ein Typ wie Kefkir kann es schaffen.

Auch wenn es für die schlichten Gemüter ungeheuerlich erscheint: Menschen können sich auch noch zwischen 20 und 30 entwickeln, für Männer gilt das ohnehin. Die Spätstarter unter uns erwachen eigentlich erst mit 20. Wer den Text aufmerksam liest, erkennt den Realisten Kefkir, der seine körperlichen Grenzen kennt und akzeptiert, aber - jetzt aufpassen Überdingen - dort wo er Entwicklungsmöglichkeiten sieht, diese auch ausschöpft. So ist es und nicht anders. "Wer im Ruhrgebiet einen Spitznamen hat, ist ein besonderer Mensch" (Willi Lippens) Ötzi hat einen solchen und den hat er nicht ohne Grund. Er ist wie so viele junge Männer gereift, seitdem er Vater ist und hat wie so viele junge Väter beruflich noch einmal Gas gegeben. Der Ötzi 2022 und der Ötzi von 2019 sind zwei unterschiedliche Spieler. Es mag sein, dass er beim KFC damals fußballerisch überfordert war und dort den Anforderungen nicht genügt hat. Das war vor Jahren, in einer zusammengewürfelten Truppe ohne guten Trainer. Wer seine Entwicklung aufmerksam verfolgt hat, sieht, dass er nach seiner Verletzung noch einmal leistungsmäßig zugelegt hat. Sein Spielverständnis hat sich verbessert, er arbeitet besser nach hinten, seine Flanken kommen präzise (wer kann so etwas denn heute überhaupt noch) und seine Einwürfe haben neulich sogar die Fohlen überrascht. Er wird alles geben, um dabei zu sein und wird voraussichtlich auch seinen Platz bekommen in einer Mannschaft, in der er sich mit Young, Holzweiler, Ennali und Loubongo einen von zwei Plätzen teilen muss. Sollte er es nicht schaffen, hat er sich dennoch auf ewig um den Verein verdient gemacht. Der Aufstieg 2022 - daran hatte er einen großen Anteil. Das war meine sachliche Antwort auf einen Kübel voller Häme, der völlig unverdient einen wackeren Fußballer in den Schmutz ziehen sollte.

Die Einstellung ist vorbildlich, da habt Ihr Recht. Dabrowski ist Anhänger des Leistungsprinzips und vermag es, einen Wettbewerb zu entfachen. YL kann uns mit seiner Kopfballstärke helfen. Er ist aber weder schnell genug noch hat er bisher das nötige Spielverständnis gezeigt. Der Trainer ist aber näher dran als wir und hat die Erfahrung von über 460 Profispielen.

ZebraTwist Wie wir aus zahlreichen amerikanischen High School Filmen wissen, ist Beliebtsein für Mädchen wichtig, die Ballkönigin in der "Night Of The Proms" werden wollen. Generell nicht unwichtig für alle, die Wahlen gewinnen wollen. Ansonsten ist Beliebtsein kein Lebensziel für geradlinige Menschen.

Nicht alle, Spieko. Heute Abend im podbolzer wird auf YouTube Klartext geredet.

Ich denke, wir sind gewarnt und nehmen SVE als das wahr was sie ist: Konkurrentin auf einen Nichtabstiegsplatz. Alles reinhauen muss die Devise am 23.07. heißen.