RWE: Uhlig über Zuschauer-Schwund, BVB II und den Start |
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@Moers 4711
Zunächst zu der Dame, die hat nicht geflunkert, sondern es mir wahrscheinlich genauso erzählt wie du, ich schalte immer ab bei solchen Themen und Preisen. In Southampton gibt es keine Stehplätze mehr, etwas was den Fußball dort für ehemalige „Steher“ teurer macht. In Dortmund hat man immer noch 25.000 Leute auf der Südtribüne und damit die Möglichkeit, Erstligafußball zu erschwinglichen Preisen zu sehen, die dann umgekehrt wahrscheinlich durch die astronomischen Summen beim Logenverkauf kompensiert werden. Die Message aber ist folgende, ein originärer und mit dem Verein seit vielen Jahrzehnten und Generationen verwurzelter Fan geht nicht mehr ins Stadion, weil er sich dort den Kundenstatus nicht leisten kann oder will und nicht mehr Fan sein kann. Die beschriebene Lady in Dortmund kann keinen Fußball vom Baseball unterscheiden und ist dennoch das neue und heiß umworbene Klientel. Das kann auf Dauer nicht gutgehen und geht offenbar schon jetzt nicht mehr gut. Die Übersättigung, von der 1976 und Baby schreiben, ist da.
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@Baby
Amen.
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@moers
Eine sachliche Diskussion? Gerne! ;)
Ich gebe zu, dass ich mich aufgrund der sportlichen Situation meines Vereins mit den Eintrittspreisen deutscher Profiklubs brandaktuell nicht beschäftigt habe. Wenn eine Familie pro Saison 1300 € in Southampton hinlegen muss, und die Plätze gut wären erscheint das erschwinglich. Meinem Gesprächspartner war es aber dennoch zu hoch, wahrscheinlich weil die Preise insgesamt mal eben verdreifacht worden sind. Dass da in der Buli draufgesattelt wird, ist gut möglich. Ich kenne eine Dame, die hält sich für einen BVB-Fan - dazu ist sie gekommen, weil sie vorher Bayern-Fan gewesen sei und bemerkt habe, dass beim BVB die Stimmung besser sei. Im Signal-Iduna-Park sitzt sie nun in einer der VIP-Logen, für die sie nach eigenen Angaben 16000 € hinlege, nicht für eine Saison, sondern nur für eine gewisse Anzahl von Spielen.
Irgendwann kommt der Punkt, da geht die Bodenhaftung verloren und da ist Fußball nur noch ein Produkt. # 1976 hat das ja schön aufgezeigt. Für mich ist daher die Kernfrage, wo wollen wir hin im deutschen Fußball? Das beantworte ich nicht mit der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Vereine auf der internationalen Bühne. Der FC Bayern glaubt, dass alle anderen deutschen Vereine dafür geradezustehen hätten, dass man an der Säbener Straße die Champions League gewinnen kann. Ich stelle meine Frage in die Richtung, was wir uns bei aller notwendigen Modernisierung und Professionalisierung am Fußball erhalten kann und muss, damit seine Faszination für Fossilien wie mich nicht völlig verloren geht?
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@Gregor
Bessere Konzepte in englischen Stadien... Hygienekonzepte? Gut, dass Londoner Wembleystadion war während der EM offensichtlich der sicherste Ort der Welt, eine Infektion in den Augen der Verantwortlichen offenbar kaum möglich. Sarkasmus aus.
Gerade England ist ein Beispiel dafür, wie man es an manchen Stellen im deutschen Profifußball gerne hätte. Abschaffung der Stehplätze und Hochpreispolitik. Ich hatte letztens das Vergnügen mit einem Anhänger aus Southampton zu sprechen. Er und seine Familie gehen eigentlich seit Jahrzehnten zu "The Saints" und hatten seitdem immer Dauerkarten. Das ist seit einigen Jahren nicht mehr möglich. Bereits eine Spieltagskarte ist ein Investment. Mittlerweile guckt man sich nur noch einige wenige Spiele an, weil mehr im Grunde nicht erschwinglich sind. Und ich habe mit einem gesprochen, der sich zu den gut Verdienenden dort zählen darf. In Liverpool treffen sich übrigens die Oldschoolfans an spielfreien Wochenenden auf the Kop, um dort ihre Lieder zu schmettern und Atmosphäre ohne Spiel zu erzeugen, weil längst nicht jeder noch regelmäßig dabei sein kann. In der Premier League ist man auf dem besten oder, wie ich finde schlechtesten Wege, Fans durch Eventbesucher zu substituieren. Das sind nicht die Konzepte, die ich mir für Deutschland wünsche. Wir Fans müssen entscheiden, was uns unsere Vereine, die ein Teil unserer Identität und nicht Teil unseres Börsenportfolios sind, wert sind. Und das ist nicht monetär gemeint.
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Gutes Interview von Uhlig. Er hat den Blick für das große Ganze und lässt die Steilvorlagen zum Lästern über andere Klubs wie den BVB, richtig erkannt KuK, und Münster (Gästekarten) souverän an sich abprallen. Das ist der Weg, den wir weitergehen müssen in Essen.
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Da hat der Örly wirklich einmal Recht. WARUM antwortet und reagiert ihr immer wieder auf ihn? Lasst ihn am langen Arm verhungern und er wird seine Hyperaktivität zumindest drosseln.
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@Örly
DAS ist die neue Referenzklasse auf der nach oben offenen Skala des Fremdschämens.
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@Underground
Korrekt. Und mindestens einer davon hat mit Preußen auch gar nix zu tun. Oder Preussen, wie er es schriebe.
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Telgte. Langeweile.
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Du bist und bleibst ein Schambolzen, Örly.
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