Vielleicht nochmal dazu was wirklich nachhaltig ist und weil es gerade Thema ist, das ist das, was mit und unter Streich in Freiburg geleistet wird und wurde. In puncto Kontinuität, exzellenter kompetenter Arbeit, Menschenführung, Jugendarbeit, Scouting, Weiterentwicklung des Vereins, bis hin zum internationalen Wettbewerb. Und das ohne die große Kohle. Für mich diesbezüglich der Vorzeigeverein. Und obendrein sympathisch und sich seiner Linie treu geblieben. Am Ende wird gute Arbeit belohnt.
Bei unserem Verein sehe ich die Hauptdiskrepanz darin, das man nicht in der Lage ist, aus den eigenen Fehlern zu lernen, oder weitergefasst, diese überhaupt zu erkennen, richtig zu analysieren, um daraus dann die richtigen Schlüsse zu ziehen. Man wurschtelt seit Jahren vor sich hin. Ich denke wir haben auch ordentliche Defizite im Scouting und in der Kaderplanung. Beispiel. Wir fingen letzte Saison mit offensichtlich zu wenig Innenverteidigern die Saison an. Völlig überraschend musste aufgrund von Ausfällen nachjustiert werden. Mit Wentzel, der eine Verstärkung war, nach einem halben Jahr aber wieder ging und einem Berzel, der nicht austrainiert war, wochenlang erst fit gemacht werden musste und im Grunde genommen nie gespielt hat. Ich glaube er hat sich dann direkt auch verletzt. Also völliger Quatsch ihn zu holen. Das sind einfach handwerkliche Fehler, die dürfen so nicht passieren. Man kann sich nicht auf Glück und Improvisation verlassen. Das hat auch nichts mit mangelnder Kohle zu tun.
Auch haben wir immer wieder mal gerne keine Geduld mit Spielern, die Potenzial haben, aber aus welchen Gründen auch immer keinen Fuß in die Tür bekommen. Auch bei eigenen Talenten. Da werden dann Spieler abgegeben, ohne das man sich anschließend wirklich verbessert.
Auf der Stürmerposition sind wir zuletzt auch zu oft zu dünn besetzt und wundern uns, das wir die Pille nicht mehr ins Tor bringen. Im Grunde genommen steht da Kreyer als einziger echter Mittel-Stürmer im Kader. Mai ist häufig verletzt, kommt auch über den Flügel, wenn nicht verletzt, und ist auch nicht als die totale Torjägerkanone gekommen. Aber vielleicht wird es noch was. Skolik hat man für mich völlig unverständlich nach der letzten Saison abgegeben, und Ruzgis in dieser Saison vom Hof gejagt. Aus der Not geboren wurde Ezekwem umgebaut. Kann man alles verstehen, muss man nicht. Vor allem, wenn ich auf dieser Position dünn besetzt bin, warum dünne ich sie dann noch mehr aus? Manni ist nicht eingeschlagen wie eine Bombe, aber zeigte das, was viele haben vermissen lassen. Einsatz, Wille und Leidenschaft. Der hatte immer Bock. Durfte aber kaum spielen. Kam auch in Spielen, die ausnahmsweise für uns schon entschieden waren, viel zu spät, oder gar nicht. Auch als andere nicht trafen, kam er selten, bis gar nicht. Warum? Mehr als nicht treffen geht dann auch nicht mehr. Am Ende geht es auch um Konkurrenzkampf auf den Positionen. Gibt es den nicht, ruht sich der ein oder andere aus. Weil man meint alternativlos zu sein.
Viele Jahre auch gerne mit zu wenig oder gar keinem offensiven Mittelfeldspieler, oder generell auf bestimmten Positionen total über-, gleichzeitig auf anderen unterbesetzt.
Das sind jetzt nur einige sinnbildliche Beispiele. Das könnte ich jetzt aber rückblickend weiter fortführen. Zu viele vermeintliche Missverständnisse, zu viel Fluktuation und Tauschen, aber keine Verbesserung. Es konnte keine wirkliche „Aufstiegsmannschaft“ entstehen. Die Fehlgriffe auf der Trainerseite ist der andere Faktor.
Ich finde wir haben gerade auch generell zu viele „Krankmeldungen“.
Aber vielleicht machen wir jetzt einen Schritt nach vorne. Ich bin auf unseren neuen Sportmanager gespannt, und darauf, wen wir als Trainer verpflichten. In der Hoffnung, das Scheuklappen abgelegt, und eingelaufene Pfade mal verlassen werden. Wenn auch überraschend, das Pat Bauder in den Vorstand wechselt, so ist es doch sehr positiv, das jetzt dort jemand mal sitzt, der gegen den Ball getreten hat. Sprich, eine grundsätzliche Fußballfachkompetenz dort manifestiert.
17 Punkte Rückstand auf Platz 1. Ein Brett. Enttäuschend. Viel zu viel. Und kein mangelndes Spielglück.