Der FC Schalke steht als Absteiger in die 2. Bundesliga fest. Mit Blick auf das individuelle Spielermaterial war das vermeidbar, offenbar gibt es Mentalitätsprobleme in der Truppe, die nie eine echte Einheit war. Wenn auch der zweite Absteiger auf diese Art der Probleme zurückzuführen sein wird, dann kann es eigentlich nur den 1. FC Köln treffen.
Ein Satz, gefallen nach dem 1:4 gegen den SC Freiburg, scheint sinnbildlich für den FC zu stehen. Jonas Hector betonte nach dem Spiel, das der 1. FC Köln wohlgemerkt als 17. der Tabelle auf einem Abstiegsplatz begann: "Da haben wir es uns im Vorhinein vielleicht ein bisschen zu leicht gemacht, weil wir zwei Siege in Folge eingefahren haben."
In Köln hat der eine oder andere tatsächlich gedacht, dass man den Gegner aus dem Breisgau nach zwei Siegen in Serie im Vorbeigehen schlagen kann. Die Worte vom Kapitän lassen einen staunend zurück. Offenbar hat auch den 30-Jährigen die Nonchalant-Mentalität der Rheinländer erfasst.
Nach seiner Gala gegen Leipzig dachte man in Köln, dass Hector rechtzeitig zum Ende der Spielzeit der Leader sein würde, den diese Mannschaft braucht. Gegen Freiburg ging er mit unter, wobei seine Erklärung noch schlimmer anmutet als die erste Halbzeit, in der die Kölner alle Tugenden eines Abstiegskandidaten vermissen ließen.
In Köln ist dieses Problem bekannt: Während der FC Bayern nach der perfekten Meisterschaft Gladbach mit 6:0 aus dem Stadion schießt, denken in Köln die ersten Protagonisten nach zwei Siegen im Abstiegskampf, dass die restlichen Partien auch mit angezogener Handbremse funktionieren würden.
Was einer Mannschaft mit objektiv deutlich limitierten Mitteln natürlich vor die Füße fällt. Daher könnte es in Kürze tatsächlich passieren, dass die 2. Bundesliga vor einer irren Saison mit Schalke, dem HSV, dem 1. FC Köln, Hannover und Nürnberg steht. Geballte Tradition, die alle eins eint: Man sieht sich als Bundesligist, wobei die Arbeit auf allen Ebenen den eigenen Ansprüchen immer öfter hinterherhinkt.