Man fragt sich in diesen Tagen: Wie war das eigentlich, als Thomas Tuchel vor zwei Jahren als Nachfolger des allseits geliebten Trainers Jürgen Klopp zu Borussia Dortmund kam? Der Kurs der BVB-Aktie ging am Tag der Verkündung 3,04 Prozent nach oben. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte, man habe den Wunschkandidaten gefunden. Tuchel wurde gefeiert als akribischer Fußball-Tüftler, als Mann, der ein bisschen „Pep“ (Guardiola) und ein bisschen Klopp sei.
Tuchel war ein bisschen Genie und ein bisschen Fußball-Attacke.
Diese Qualitäten stellte er in den letzten zwei Jahren eindrucksvoll unter Beweis und gewann nun den DFB-Pokal. Trotz aller menschlichen Defizite ist eines unstrittig: Tuchel ist ein guter bis sehr guter Fußballtrainer. Aber die Chemie hat einfach nicht gepasst zwischen ihm und dem Alphatier Watzke. Vielleicht ist Bayer Leverkusen genau der Klub, der zum Noch-BVB-Trainer passt.
Denn beim Werksklub geht es lange nicht so emotional zu wie in Dortmund. Zwar ist Sportchef Rudi Völler in der Öffentlichkeit der starke Mann und das prägende Gesicht, aber intern gilt er als gemäßigter Vermittler, der sich immer hinter den Trainer stellt.
Solch eine Rückendeckung könnte für Tuchel hilfreich sein. Denn Völler und Bayer würden nach seiner Verpflichtung alles dafür unternehmen, dass aus Dortmund kein Dreck geworfen wird und die Tage nach der Trennung für alle Beteiligten sauber über die Bühne gehen.
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