Sie waren 2001 in Pokljuka bei Ihrem ersten WM-Start Weltmeisterin und danach nie mehr im Einzel. Was bedeutet Ihnen dieser Titel?
Ich bin total glücklich, so hatte ich mir das vorgestellt. Ich habe bei meiner ersten WM gewonnen und jetzt bei meiner letzten. Auf diesen Moment habe ich so lange gewartet.
Heißt das, Sie treten bei der WM 2011 nicht mehr an?
Wahrscheinlich. Bislang habe ich geplant, nach den Olympischen Spielen 2010 meine Laufbahn zu beenden.
Auch ein Grund für die Freudentränen bei der Siegerehrung ...
Nach 2001 hat es bei Weltmeisterschaften einfach nicht mehr geklappt. Viele Leute haben in den letzten Jahren viel mehr bei einer WM von mir erwartet. Diesmal ist mir endlich ein sehr gutes Rennen gelungen. Da ist großer Druck von mir abgefallen. Da sind eben die Tränen gekullert. Und dabei wollten Sie heute am liebsten gar nicht laufen ...
Das stimmt. Angesichts des vielen Regens und der schlechten Schneeverhältnisse hatte ich gehofft, dass das Rennen um einen Tag verlegt wird, damit die Strecke besser präpariert werden kann. Zum Glück haben die Leute das nicht gemacht. Aber trotzdem bleibt zu kritisieren, dass die Strecke nicht WM-würdig war.
Die letzten deutschen Sprint-Weltmeisterinnen Uschi Disl, Magdalena Neuner und Andrea Henkel haben nach dem Sprint jeweils auch das Jagdrennen gewonnen. Wie beurteilen Sie Ihre Situation?
So einen Doppelsieg habe ich überhaupt erst einmal geschafft, wenn ich mich richtig erinnere. Ich habe jetzt schon das erreicht, was ich mir hier vorgenommen habe und kann die nächsten Rennen locker angehen. Schön wäre es schon, wenn ich noch einmal Gold gewinnen könnte.
Die Russin Olga Saizewa hat Bronze gewonnen. Glauben Sie nach dem russischen Dopingskandal noch an faire Mittel?
Klar kommt nach dem Dopingfall von drei russischen Weltklasse-Athleten die Vermutung auf, dass wir alle gedopt sind. Das trifft mich schwer, denn ich kämpfe mit fairen Mitteln. Ich habe Angst davor, dass die Fans sich von uns abwenden. Die Leute, die dopen, machen unseren Sport kaputt.