Die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) geht nun mit der glänzenen Ausgangsposition von 4:0 Punkten in die Hauptrunde. Dort sind nach einem Reisetag ab Samstag in Zadar Europameister Dänemark und Norwegen sowie Serbien oder Brasilien die Gegner. Die Erfolge gegen Mazedonien und Polen aus der Gruppe C in Varazdin nehmen die Deutschen mit in die Sechser-Gruppe, aus der sich die beiden besten Teams für die Vorschlussrunde qualifizieren. "Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Die Polen haben am Ende aufgegeben. Wenn wir weiter so engagierte Leistungen zeigen, brauchen wir uns vor keinem Gegner zu verstecken", sagte Holger Glandorf und kündigte an: "Wir gehen mit viel Selbstvertrauen in die Hauptrunde."

Starker Auftritt: Deutschlands bester Werfer Michael Kraus (Foto: firo).
Das war auch für Michael Kraus klar: "Für die Moral und das Selbstvertrauen war der Sieg sehr wichtig. Wir gehen mit breiter Brust in die Hauptrunde." Auf den Tag genau zwei Jahre nach der bislang letzten Niederlage einer deutschen Mannschaft bei einer WM am 22. Januar 2007 in der Vorrunde gegen Polen blieben Pascal Hens und Co. am Donnerstag im zwölften WM-Spiel nacheinander ungeschlagen. Nur beim Unentschieden im ersten Vorrundenspiel von Kroatien gegen Russland reichte es nicht zum Sieg.
Michael Kraus (7) und Glandorf (6) waren einen Tag nach dem Kantersieg gegen Mazedonien beste deutsche Werfer gegen die Polen. Im Tor bot der diesmal für Johannes Bitter aufgebotene Lemgoer Carsten Lichtlein eine starke Leistung. Und während sich die DHB-Auswahl in ihrem letzten Spiel der Gruppe C erneut steigerte, enttäuschte die "Bundesliga-Auswahl" von Bogdan Wenta praktisch 60 Minuten lang und hat nach der Niederlage gegen Mazedonien mit 0:4 in der Hauptrunde im Grunde schon keine Chancen mehr, den Finaleinzug von 2007 zu wiederholen.
Heiner Brand setzte gegen Polen zunächst auf die sechs Feldspieler, die auch am Vortag gegen Mazedonien begonnen hatten. Nur im Tor gab es den Wechsel vom überragenden Bitter zum bärenstarken Lichtlein. Rechstaußen Stefan Schröder (Grippe) musste dagegen weiter das Bett hüten, Dominik Klein war trotz seiner Magenverstimmung mit dabei. Wesentlich weniger emotional als in den vergangenen Duellen zwischen den Erzrivalen ging es dann vor 4500 Zuschauern zunächst zu. Beide Teams wirkten in ihrem fünften Spiel innerhalb von sechs Tagen physisch und psychisch etwas augelaugt, sehenswerte Offensivaktionen blieben auf beiden Seiten lange Mangelware.
Nach einer Viertelstunde hatte die deutsche Mannschaft dann erstmals einen Drei-Tore-Vorsprung herausgeworfen (7:4). Zehn Minuten lang spielten die Polen danach zwar noch einmal mit und verbuchten in der 22. Minute noch einmal eine Führung (9:8), doch danach spielte nur noch Deutschland. Hoch motiviert und endlich treffsicher spulte die Brand-Sieben ihr Programm vorne souverän ab, von den Abschlussschwierigkeiten der vorangegangenen Tage war erstmal nichts mehr zu sehen. In der 43. Minute warf Torsten Jansen zum 22:14 erstmals eine Acht-Tore-Führung heraus - und wenig später probte die deutsche Fankolonie in Kroatien schon mal die Welle.