Zudem setzte die HSG die starke deutsche Tradition im EHF-Pokal fort: In den letzten zehn Jahren kam der Sieger achtmal aus Deutschland, seit dem Erfolg des THW Kiel 2004 ist der Pott sogar fest in schwarz-rot-goldener Hand. Außerdem sicherten die Nordhorner der Bundesliga einen weiteren Startplatz im EHF-Pokal für die kommende Saison. 300 mitgereiste Fans und die HSG-Spieler starteten direkt nach dem Schlusspfiff ihre große Party. Zu Hause waren mehrere hundert Menschen vor der Großbildleinwand auf dem Rathausmarkt kaum zu halten. Neun Jahre nach dem Bundesliga-Aufstieg soll das Team bei der Rückkehr am Montag dann noch einmal gefeiert werden und sich ins goldene Buch der Stadt eintragen.
Vor insgesamt nur 1400 Zuschauern in der kleinen Opvisningshal von Frederiksberg hatten die Gäste allerdings ein hartes Stück Arbeit zu verrichten. Nach einem sichtlich nervösen Beginn beider Teams gelang Glandorf (6 Tore) erst nach acht Minuten der erste Treffer für die Gäste. Immer wieder scheiterten der Linkshänder und seine Nebenleute wie schon im Hinspiel am Norweger Steinar Ege im Kopenhagener Tor. Zum Glück der Nordhorner erwischte aber auch HSG-Torwart Peter Gentzel einen sehr guten Tag und bügelte mit tollen Paraden immer wieder die Fehler seiner Vorderleute aus. So war der Vier-Tore-Rückstand beim 1:5 (11.), der den Dänen im Gesamtergebnis den zwischenzeitlichen Ausgleich bescherte, schnell wettgemacht. Die Halbzeitführung war dann aber doch glücklich für die Nordhorner.
Danach entwickelte sich die Partie immer mehr zum Nervenspiel, doch die HSG-Asse ließen Kopenhagen nie auf mehr als zwei Tore davonziehen. Gentzel und Nordhorns bester Werfer Erlend Mamelund (8 Tore) waren schließlich die Garanten für den Cup-Gewinn.
Bislang waren die Nordhorner immer kurz vor der Ziellinie gescheitert: 2002 reichte es in der Liga nur zur Vize-Meisterschaft, 2006 war im Europapokal der Pokalsieger im Halbfinale Endstation und im DHB-Pokal scheiterte die HSG bereits viermal in der Vorschlussrunde.