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Krefeld Pinguine: Kapitän kontra Coach - Vasiljevs kritisiert Pavlov
"...dann ist er kein Trainer"

Krefeld Pinguine: Kapitän kontra Coach - Vasiljevs kritisiert Pavlov
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Wie viel 60 Minuten doch manchmal verändern können. Eigentlich war bei den Pinguinen alles auf eitel Sonnenschein gestellt. Trainer Igor Pavlov hatte seinen Vertrag verlängert, damit steht fest, dass die erfolgreiche sportliche Leitung auch in der kommenden Saison beisammen bleibt.

Die Fans honorierten die Personalentscheidung mit warmem Applaus. Drei Spieldrittel später verabschiedeten die Anhänger die gleiche Truppe mit Pfiffen in die Kabine. Denn was die Schwarz-Gelben in der Zwischenzeit ablieferten, gereichte dem Großteil der 4137 Zuschauern im KönigPalast nicht zur Zufriedenheit.

Mit 1:3 (0:1, 1:2, 0:0) gingen die Pinguine gegen den ERC Ingolstadt baden. Wobei vor allem die Art und Weise für Kopfschütteln auf den Rängen sorgte. Innerhalb von 68 Sekunden fingen sich die Hausherren bei eigener Überzahl zwei Gegentreffer ein.

Da brachte es schlussendlich auch nichts mehr ein, dass sich der KEV im Schlussdrittel noch einmal fing. „Denn da war Ingolstadts Torhüter Jimmy Waite der überragende Mann auf dem Eis. Insofern ein hochverdienter Erfolg der Ingolstädter“, bilanzierte Pavlov im Nachgang der Partie.

Damit war es aber natürlich nicht getan. Die vor der Pause noch so unbekümmerte Stimmung ist getrübt. Zu frisch sind die Erinnerungen an den Start nach den letzten Spielpausen, zu groß ist die Furcht, sich auf den letzten Metern um den Lohn einer ganzen Saison zu bringen.

Daher findet Kapitän Herberts Vasiljevs auch deutliche Worte: „Wir haben eigentlich ganz gut gespielt, nur eben die Möglichkeiten in Überzahl nicht genutzt und Unterzahltore kassiert. Das darf einem Spitzenteam nicht passieren.“ Die Länderspielpause, in der der Stürmer als Kapitän der lettischen Nationalmannschaft die Olympia-Qualifikation erfolgreich bestritt, will er aber nicht ursächlich dafür verantwortlich machen: „Keine Ahnung, ob es daran lag.“

Dafür macht der Torschütze zum einzigen Krefelder Treffer gegen Ingolstadt einen anderen Grund für den Fehlstart aus und findet überraschend deutliche Worte: „Es geht in die heiße Phase und überall wird das Training reduziert, nur wir stehen am Donnerstag noch zwei Stunden auf dem Eis. Man soll mir mal eine Mannschaft zeigen, wo am Tag vor dem Spiel jetzt noch zwei Stunden gearbeitet wird. Es ist doch klar, dass uns das in den Knochen steckt. Wir hatten eigentlich die Pause, um uns zu erholen, aber wir sind nicht frisch in das Match gegangen.“

Ein deutlicher Seitenhieb in Pavlovs Richtung. Angesprochen hat der Routinier das Thema allerdings noch nicht. „Er ist schon seit Jahren Coach, das brauche ich nicht anzusprechen. Er muss selber wissen, wie lange und oft er trainiert, wenn er das nicht weiß, ist er kein Trainer.“

Dennoch will der Routinier die Pleite nicht überbewerten: „Das war nur ein Spiel und wir müssen jetzt sehen, dass wir in Frankfurt wieder in die Spur kommen.“ Denn es geht am heutigen Sonntag zu den Hessen, ausgerechnet! Denn die Lions lagen den Pinguinen bislang überhaupt nicht. „Und die kämpfen ums Überleben, aber ich schätze sie noch immer als sehr starke Mannschaft ein, dennoch müssen wir einfach die nötigen Punkte holen.“

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