Dabei waren die Spielanteile lange ausgeglichen verteilt. Erst zwölf Minuten vor der Schlusssirene kassierten die Hausherren vor 1519 Zuschauern am Herner Gysenberg noch das 2:2.
Beeindruckend jedoch, wie die Truppe um den spielenden Manager Shannon McNevan in der Folge aufdrehte und mit einem beherzten Schlussspurt die Partie an sich riss. Erneut konnten vor allem die neuverpflichteten DEL-Cracks dem Spiel der Crusaders ihren Stempel aufdrücken, allen voran Shawn McNeil mit einem Treffer und zwei Assists sowie Mark Kosick, der an vier der fünf Herner Treffer direkt beteiligt war, stachen heraus.
Fred Carroll, Trainer der Roten Teufel, sah trotz des am Ende recht deutlichen Resultats aber „ein schnelles und weitgehend ausgeglichenes Spiel.“ Defizite machte er bei seiner Mannschaft allerdings in der neutralen Zone aus. „Denn dort wurde das Spiel heute zu Gunsten des HEV entschieden.“ Trotz des nun bereits achten Sieges aus den letzten neun Partien, wollen sich die Verantwortlichen beim Herner EV aber nicht so recht von der Euphorie des Umfelds anstecken lassen.
Geschäftsführer Matthias Roos war sogar merklich bemüht, vor dem Hauptrundenendspurt eine Druckkulisse aufzubauen: „Wir haben gegen Bad Neuheim drei wichtige Punkte im Kampf um die Play-off-Plätze geholt. Da die Rostock Piranhas aber auch fleißig punkten, wird langsam jedes Match zu einem Endspiel.“
Zumindest, wenn es und die rein sportliche Qualifikation für die Ausscheidungsspiele geht. Denn auch so dürfte, bedingt durch die Insolvenz der Blue Lions Leipzig, bereits nahezu feststehen, dass die Crusaders schlussendlich einen der vier Play-off-Teilnehmer der Oberliga Nord stellen werden.
Um die Bilanz aus eigener Kraft noch aufzupolieren, kann die Truppe von Trainer Niklas Sundblad am kommenden Dienstag nachlegen. Dann geht es zu den Eisbären Juniors nach Berlin.