Die Fans des Gastgebers hatten wohl auf eine Wiederholung des Hinspielergebnisses gehofft. 7:4 hatten die Bochumer im vergangenen Jahr in der Mondpalast-Arena gewinnen können und anfangs sah es auch so aus, als würde der Sieg wieder an den TuS gehen. Die erste Halbzeit war komplett in Hordeler Hand. Der DSC Wanne-Eickel, von Trainer Holger Flossbach mit einem 3-4-3 ins Spiel geschickt, kam überhaupt nicht ins Spiel.
Die Dreierkette des DSC, die sich bei gegnerischem Ballbesitz in eine Fünferkette umwandelte, hatte ihre Mühe und Not, die schnellen Hordeler Angriffe abzuwehren. Bei Ballverlust spielten die Gastgeber ohne große Schnörkel nach vorne und setzten Torhüter Thorben Krol das ein ums andere Mal unter Druck. In der Folge entbrannte ein Privatduell zwischen Krol und Peter Elbers, in dem der DSC-Torhüter aber immer Sieger blieb. In der Chancenverwertung sah TuS-Trainer David Zajas auch ein großes Manko seines Teams: „Wir hatten die Chancen, machen aber keine Tore. Es ist sehr bitter, dass wir uns da nicht belohnt haben.“
Neben der spielerischen Überlegenheit der Hausherren, die auch Gäste-Trainer Holger Flossbach anerkannte, „Hordel war klar besser“, war die erste Halbzeit besonders von vielen Nickligkeiten und kleinen Fouls geprägt. Dies setzte sich auch in der zweiten Halbzeit fort. Schiedsrichter Markus Cinar hatte viel Arbeit und musste auch die beiden Trainer zur Ordnung rufen. Dennoch blieb er in allen Phasen des Spiels ruhig, pfiff aber auch viele kleine Fouls, sodass ein wirklicher Spielfluss zur keiner Zeit zustande kommen wollte. Insgesamt neun Gelbe Karten sprechen für sich.
Die Pausenansprache von Flossbach dürfte nicht allzu leise ausgefallen sein. „Ich habe die vollen 15 Minuten genutzt. So eine Leistung habe ich schon lange nicht mehr gesehen“, berichtet er. Seine Mannschaft kam mit breiter Brust aus der Kabine und die neue Viererkette hielt bedeutend besser. Dennoch kam der DSC kaum zu Chancen, sodass der erste und einzige Treffer des Tages doch, mit der ersten Chance der Wanner, einigermaßen überraschend fiel. Westerhoff schloss den einzigen guten Angriff der Gäste eiskalt ins untere Eck ab (67.).
Der DSC bekam nun immer mehr Zugriff auf das Spiel, ohne jedoch zwingend zu Chancen zu kommen. Die Einwechslung von Jan-Niklas Kaiser brachte noch mal etwas Schwung in die Offensivbemühungen. Die Hordeler blieben gefährlich, doch die Defensive der Wanner hielt besser. So blieb es beim 1:0. Ein am Ende doch glücklicher Sieg für den DSC Wanne-Eickel.
Autor: Stefan Stobbe