Die Situation war typisch für die Mülheimer: In der 90. Minute des Spiels gegen Tuspo Richrath lief Ralf Zils beim Stand von 1:2 in eine Flanke von außen. Doch anstatt den Ausgleichstreffer zu markieren, blieb der Abwehrrecke im Rasen hängen und zog sich einen Muskelfaserriss zu. "Wir haben wirklich viel Pech in letzter Zeit. Wieder knapp verloren und die entscheidenen Szenen nicht genutzt", bilanziert Union-Coach Ernst Bachmann.
Derzeit steht Mülheim auf dem vorletzten Tabellenrang. Die Gründe liefert Bachmann prompt: "Wir laden die Gegner durch dumme Fehler zum Toreschießen ein. Uns fehlt einfach die nötige Cleverness, wir müssen nur konzentrierter spielen." Insgesamt hat der 58-Jährige mit fünf zusätzlichen Zählern zu diesem Zeitpunkt kalkuliert. Zudem dezimiert neben Zils` Verletzung auch die Sperre von Alex Calinau die Truppe. Doch der Trainer der Mülheimer ist dennoch optimistisch. "Bisher sehe ich bei den Spielern keine Resignation. Ich hoffe, dass das Team die vielen knappen Niederlagen auch seelisch verkraftet", hofft Bachmann.
Mit Floskeln versucht der Übungsleiter seine Truppe zu motivieren: "Wir müssen das Glück jetzt erzwingen!" Auch der abgegriffene Spruch "Die Moral ist intakt" gehört zum Repertoire, mit dem Bachmann sich und seinen Jungs Mut macht. Und das, obwohl Neuverpflichtungen kein Thema an der "Südstraße" sind: Es fehlt das Geld! "Finanziell sind uns die Hände gebunden. Wenn ich könnte, würde ich auf alle Fälle noch einen fertigen Angreifer holen. Aber wir müssen dem aktuellen Personal vertrauen", erklärt der Union-Coach. Letzte Hoffnung auf neue Spieler: "Vielleicht gewinnt ja einer aus dem Vorstand im Lotto", scherzt Bachmann.