In Herten schrillen die Alarmglocken. Denn nach der 3:5-Pleite gegen den SV Sodingen gastiert das Abstiegsgespenst an der "Villa Brinkmann". Zudem steht jetzt schon fest, dass ein Großteil der Mannschaft den Club am Saisonende verlassen wird. Die ersten Auflösungs-Erscheinungen? "Nein", winkt SGL-Coach Holger Flossbach ab. "Der Umbruch, der im letzten Jahr begann, ist noch nicht vollzogen, wird nun fortgeführt. Auch Borussia Dortmund brauchte zwei Jahre. Das geht einfach nicht von heute auf morgen." Flossbach führt an: "Wir haben mit Keeper Sascha Vitolins, Michael Planhoff, Robin Kühnelt und Tino Westphal gute Neuzugänge, zudem haben Fuzzy Berndt, Marco Varenholz, Enver Muzzaffer, André Simon, André Göttfert und David Scheuer zugesagt. Dann haben wir noch hoffnungsvolle Talente aus der Jugend, sind gut positioniert. Wir haben keine Ergänzungen dabei, sondern ausschließlich Verstärkungen."
Und auch mit Blick auf die sportliche Situation zeigt sich Flossbach relaxt: "In den Einzelgesprächen mit den Akteuren wurde deutlich, dass einige Spieler ratlos sind. Jetzt sind Bernd Strate und ich als Coach-Gespann gefordert." Die größte Fehlerquelle hat das Duo schon ausgemacht. "Wir haben speziell bei Standards Probleme. Daran müssen wir arbeiten." Flossbach, der 16 Jahre bei der SpVg Marl arbeitete, bei der auch Bundesliga-Trainer Peter Neururer groß wurde, nimmt mit Schrecken zur Kenntnis, dass sein Ex-Club freiwillig nicht mehr antreten und die Kreisliga A zurück ziehen wird. "Das ist eine ganz traurige Geschichte."
Am Sonntag steht für die Hertener nun das nächste Abstiegsduell auf dem Plan. "Hordel wird ein richtungsweisendes Match, aber kein Schicksalsspiel", nimmt Flossbach das Feuer aus der Partie, um dann noch einmal ganz entspannt nachzulegen: "Ich bin optimistisch, dass wir in der kommenden Saison eine schlagkräftige Mannschaft haben werden, die Frage ist nur in welcher Liga."