Das war ein würdiger Abschied! Mit einem 4:0 über Paderborns Reserve bereitete die Mannschaft des SuS Stadtlohn ihrem scheidenden Trainer Manfred Ostendorf einen tollen Kehraus. Der 40-Jährige war am "Losberg-Stadion" insgesamt sieben Jahre an der Seitenlinie verantwortlich und zuvor zehn Jahre als Spieler unter anderem am größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Aufstieg im Jahre 1994 in die Oberliga, beteiligt. "Natürlich geht man dann mit einem lachenden und einem weinenden Auge", ließ Ostendorf am Pfingst-Montag seinen Gefühlen freien Lauf.
Dass es ein positiver Abschluss wurde, dafür sorgte die lange gegen den Abstieg kämpfende Truppe mit einer tollen Rückrunde, die letztlich nicht nur für den sicheren Klassenerhalt sorgte, sondern am Ende sogar Platz neun brachte. "Ein einstelliger Tabellenplatz, das ist doch nicht schlecht", lacht Ostendorf nach einer nervenaufreibenden Spielzeit. "Leider ist der Umbruch zunächst nicht so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Es hat einfach nicht geklappt, ein, zwei Führungsspieler aufzubauen", erinnert sich der Familienvater. "Als wir im Winter mit nur zehn Punkten da standen, kam natürlich auch eine Trainer-Diskussion auf. Der Verein hat an mir festgehalten und dabei sicher auch meine Arbeit in den vorherigen Jahren berücksichtigt." Nicht ganz unschuldig am guten Lauf der zweiten Serie war Mathias Uphues. Der Routinier wirkte nicht nur als Identifikations-Figur im Club, sondern gab der bis dahin äußerst wackligen Abwehr die nötige Sicherheit.
Ostendorf selbst heuert beim FC Ottenstein, einem A-Kreisligisten vor seiner Haustür an. Dort hofft er nach zuletzt drei turbulenten Saisons auf etwas ruhigere Zeiten. "Die Drucksituation war schon enorm groß. Vor zwei Jahren sind wir erst in der Relegation aus der Oberliga abgestiegen, zwölf Monate später haben wir in der letzten Minute des letzten Saisonspiels den Aufstieg verpasst", blickt Ostendorf kurz zurück. "Das muss ich für eine Zeit lang nicht mehr haben. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass ich irgendwann wieder reif für ein Engagement in der Verbands- oder Oberliga bin."