Rot-Weiß Oberhausen II überwintert als Spitzenreiter der Niederrheinliga. Möglich wurde es durch ein 4:2 (0:0) gegen das Kellerkind SV Hilden-Nord.
Mehrfach hatte er sich auf die Lippen gebissen, doch nach 75 Minuten platzte es aus Benjamin Thoma heraus. „Hört doch mal auf zu maulen“, raunzte der linke Mittelfeldspieler des SV Hilden-Nord seine Nebenleute an. Bis dahin hatte der Tabellenvorletzte ein 2:2 bei Spitzenreiter RWO II gehalten. Doch die Akteure des Außenseiters waren weniger damit beschäftigt, sich einen glücklichen Punkt zu sichern, als sich gegenseitig zu zerfleischen.
Dieses merkwürdige Fehlverhalten nutzte Fatih Candan eiskalt aus. Zwei Mal hatte er bereits an diesem nasskalten Abend auf dem Kunstrasen am Niederrheinstadion getroffen (47./60.). Mit seinem dritten Treffer, der wie die beiden vorherigen aus einer Standardsituation entstand, sorgte er acht Minuten vor dem Schlusspfiff für die endgültige Entscheidung zugunsten der Gastgeber. „Dieses Tor hat uns das Genick gebrochen“, betonte Hildens Co-Trainer Marcus Mlitzke. Am Ende wurde es durch Candans vierten Treffer (85.) sogar ein 4:2 (0:0) für den Favoriten. Und Mlitzke räumte ein: „Die Oberhausener haben gerade im ersten Durchgang gut aufgespielt. Im Endeffekt war es ein klar verdienter Sieg.“
Denn tatsächlich hatten die RWO-Talente, die zum ersten Mal auf dem künstlichen Grün antraten, schon im ersten Durchgang zahlreiche Chancen, die sie ungenutzt ließen. „Da hätten wir konsequenter sein müssen“, analysierte Cheftrainer Peter Kunkel. Sein Zusatz: „Das war ein hartes Stück Arbeit. Auch deshalb, weil bei uns viele unter Form gespielt haben.“
Der darf mit seinen Schützlingen nun als Spitzenreiter überwintern. Und das machte ihn sichtlich stolz: „Das tut sehr gut. Die Jungs haben eine sehr starke Hinserie gespielt und nun einen guten Anfang für die Rückrunde gemacht.“ Derweil bleiben die Hildener nach ihrem jüngsten Negativlauf auf dem vorletzten Tabellenplatz stecken. „Immerhin sind wir nicht Letzter“, übte sich Mlitzke in Galgenhumor. Sein Nachsatz: „Wir haben uns die Saison komplett anders vorgestellt. Wir müssen den Kontakt zum Mittelfeld so schnell wie möglich herstellen.“
Auf Seite 2: Die Stimmen zum Spiel