Ist der Verwaltungsrat des KFC Uerdingen nun zurückgetreten oder nicht? In der vergangenen Woche gab es um diese Frage mächtig Wirbel. Sven Hartmann, Vorsitzender des Ehrenrates, hat sich dazu nun bei "Radio Blau-Rot" geäußert.
Der Verwaltungsrat habe im November seine Absicht, auf der Mitgliederversammlung geschlossen zurückzutreten, mündlich beim Ehrenrat vorgetragen. "Die Aussage, dass der Verwaltungsrat bereits zurückgetreten sei, ist nicht richtig. In den uns vorliegenden, schriftlichen Rücktrittsankündigungen, wird eindeutig gesagt, dass das erst zur nächsten Mitgliederversammlung geschehen soll, um einen geordneten Übergang hinzubekommen."
Hartmann stellte nochmal klar: "Bis zur Neuwahl kommen alle Mitglieder ihren Funktionen vollumfänglich nach." Demnach bleibe das Gremium auch beschlussfähig. Die Tatsache, dass drei schriftliche Kündigungen eingegangen sind, bestätigt er.
Nach seinem Kenntnisstand wolle kein aktuelles Mitglied des Verwaltungsrates weiter im Amt bleiben.
Klare Worte findet er dagegen zum Vorstand: Die aktuelle Konstellation sei nicht förderlich für den Verein und es müsse "zeitnah etwas geändert werden". Seit Wochen tobt ein Machtkampf zwischen Mehmet Eser und dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Platzer auf der einen, sowie den beiden Vorständen Dirk Röthig und Peter Kahstein auf der anderen Seite.
Über die von ihm in der Vergangenheit benannten Nachfolgekandidaten will Hartmann derweil nicht sagen. Er verweist auf "vertrauliche Gespräche" und wolle vor einer definitiven Kandidatur keine Namen nennen. "Ich hätte schon sehr gerne Namen genannt, wenn wir konkrete Zusagen hätten." Wann den Fans und Mitgliedern die Kandidaten präsentiert werden, ließ er offen.
Ob die Mitglieder vor der laut Thomas Platzer auf unbestimmte Zeit verschobenen Mitgliederversammlung noch ausreichend Gelegenheit bekommen, sich ein Bild von den Kandidaten zu machen? Unklar. Einen konkreten Zeitrahmen nannte der Ehrenratsvorsitzende nicht.
Hartmann nennt lediglich Kriterien wie Kompetenz in Wirtschafts- und Finanzwesen und Vereinsverbundenheit. Interessant: Er möchte der Fanszene des KFC eine Stimme geben und diese im Verwaltungsrat repräsentiert sehen. "Wir haben nach wie vor eine große Fanbase. Da ist es wichtig, dass auch die Fanszene im Verwaltungsrat eine Stimme bekommt."
Es könne sich generell jeder bewerben, bekräftigte er. "14 Tage vor der Mitgliederversammlung wird die Einladung mit den Tagesordnungspunkten an die Mitglieder. Dort werden dann die Neuwahl des Verwaltungsrates stehen - und auch die Kandidaten. Innerhalb dieser 14 Tage können Mitglieder weitere Vorschläge einreichen."
Auch wenn am Ende die Mitglieder entscheiden, eine unbefriedigende Situation. Denn während eine Gruppe bereits wochenlang Zeit hat, um einen möglichen Wahlkampf zu planen, könnten sich Mitglieder überhaupt erst 14 Tage vor der Versammlung aufstellen lassen. Und wann die stattfindet, ist offen.