Der Ball ruht in der Regionalliga West. Nicht aber die Nebenkriegsschauplätze beim KFC Uerdingen. Auch in den Tagen vor Weihnachten gibt es gefühlt jeden Tag ein neues Kapitel in der Daily Soap der Krefelder. Auf der einen Seite ist weiter Vorstandsboss Thomas Platzer, auf der anderen Seite seine Vorstandskollegen Peter Kahstein und Dirk Röthig.
Zuletzt war bekannt geworden, dass der Verwaltungsrat seinen Rücktritt erklärte - und das offenbar schon Mitte November. Eigentlich - so sagte es der Vereinsvorsitzende Platzer - ging man davon aus, dass das Gremium seinen Rücktritt erst auf der Mitgliederversammlung am 13. Januar 2025 erklären möchte.
Apropos Mitgliederversammlung: Diese wird mit großer Sicherheit nicht am 13. Januar stattfinden können, wie Platzer bei seinem zweiten großen Interview mit dem Uerdinger Fanradio "radioblaurot" erklärte. Der Grund: Der Steuerberater der Uerdinger hat seinen Rücktritt angekündigt. Platzer: "Die Veranstaltung wird sich wohl auf unbestimmte Zeit verschieben. Zum einen, weil der Steuerberater nicht da ist. Ich suche mit Hochdruck nach einem neuen Steuerberater. Zum anderen, weil die Herrschaften nicht bereit sind, das zu unterschreiben."
Damit meint Platzer seine Vorgänger im Vorstand, denn er möchte keinen Jahresbericht unterschreiben, für den er nicht verantwortlich ist. Während es also ungewiss ist, wann die Mitgliederversammlung abgehalten werden kann, steht zumindest fest, wie hoch die Mietrückstände sind, die es bei der Stadt Krefeld gibt.
Platzer erklärt: "Am Dienstag (10. Dezember, Anmerkung der Redaktion) war ich mit Mehmet Eser beim Stadtdirektor - der sagte, seit November 2022 ist keine Miete und nichts gezahlt worden. Ich sagte nur, ´das gibt es nicht´, Herr Röthig hat Mehmet und Nils Gehlings (Vorsitzender des Verwaltungsrates, Anmerkung der Redaktion) gesagt, er habe das überwiesen, was vereinbart war. Als wir beim Stadtdirektor waren, wurde bestätigt, dass soeben 1460 Euro reingekommen sind. Von 46.000 Euro Mietrückständen."
Mehmet Eser habe dann per Sofortüberweisung zwei Monatsmieten überwiesen, in der Summe knapp 5000 Euro. Damit seien nun noch rund 41.000 Euro bei der Stadt offen.
Platzer: "Dadurch ist da etwas Ruhe reingekommen. Aber es war schon die letzte Sekunde, es war 5 nach 12. Sonst wären wir da rausgeflogen. Mir ist wichtig, dass wir weiter so ein gutes Verhältnis zur Stadt haben, das möchte ich nicht aufs Spiel setzen."