Nimmt man nur die letzten Wochen, das Drehbuch des KFC Uerdingen hätte Stoff für mehrere Teile.
Umbesetzung im Vorstand, Eintrittskarten werden manuell ausgestellt, ein ehemaliger Vorstand will zurück und bietet sich und sein Geld an, Rücktritt vom Pressesprecher, ein Hauptsponsoren-Vertrag, der seit Wochen angekündigt wird, doch bisher nicht unterschrieben ist, einem Antrag auf Fremd-Insolvenz um Haaresbreite entgangen, etliche offene Rechnungen, zuletzt auch bei einem Busunternehmen, sodass die Spieler des KFC Uerdingen mit privaten PKWs nach Wuppertal fahren mussten.
Die Liste könnte fortgesetzt werden, doch es reicht vermutlich, um aufzuzeigen, dass beim KFC Uerdingen weiter das blanke Chaos herrscht und die Aufarbeitung der ganzen Unzulänglichkeiten der letzten Jahre noch dauern dürfte.
Und was macht die Mannschaft des KFC in der Regionalliga? Die zeigt sich, wenn die Partien in der Regionalliga angepfiffen werden, unbeeindruckt. Und das, obwohl sie teilweise in den Streik trat und nicht immer trainierte, obwohl sie all das Chaos um den Verein natürlich mitbekommt, wie auch Trainer René Lewejohann betonte.
Doch der Ex-Profi scheint immer wieder die richtigen Knöpfe bei seinem Kader zu drücken. Anders ist es nicht zu erklären, dass der Aufsteiger bei all den gravierenden Problemen, die immer noch zu einer Insolvenz führen könnten, auf dem Platz seit Ende September richtig abliefert.
Sechs Partien, nur eine Niederlage, Platz acht in der Regionalliga West nach 14 Spieltagen. Eine Bilanz, die dem komplett neuen Kader gar nicht hoch genug anzurechnen ist. Acht Punkte beträgt der Abstand zum ersten Abstiegsplatz. Und jetzt kommt der Tabellenzweite Fortuna Köln am kommenden Samstag (9, November, 14 Uhr) in die Grotenburg.
Die Spieler und der Coach hätte eine große Kulisse verdient. Es kämen so auch neue Euros in die Kasse, damit einer der etlichen Baustellen vielleicht geschlossen werden könnte. Um irgendwann wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen, falls dies noch existiert.