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Regionalliga West
„Ein komisches Spiel“ - das sagen die Trainer zum Zehn-Tore-Spektakel

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Einstand missglückt: Der neue Türkspor-Trainer Yakup Göksu.
Einstand missglückt: Der neue Türkspor-Trainer Yakup Göksu. Foto: Thorsten Tillmann
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Türkspor Dortmund hat ein wahnsinniges Regionalliga-Spiel gegen den SC Paderborn II mit 3:7 verloren. Beiden Trainern fiel es schwer, die Achterbahnfahrt der Emotionen einzuordnen.

Dieses irre Torspektakel wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben: Zum Auftakt des achten Spieltags in der Regionalliga West haben es Türkspor Dortmund und der SC Paderborn II mit sage und schreibe zehn Treffern krachen lassen - 3:7 (1:4) hieß es am Ende. Auf dem Papier liest sich ein ungefährdeter Sieg für die Ostwestfalen, doch zwischenzeitlich sah das ganz anders aus.

„Wenn wir das Spiel komplett aufarbeiten würden, dann säßen wir hier morgen noch“, scherzte SCP-Coach Daniel Brinkmann nach Abpfiff. Wir haben es getan, den Spielbericht mit allen Torschützen finden Sie hier.

Türkspor erwischte in Spiel eins seit der Freistellung von Aufstiegstrainer Sebastian Tyrala den denkbar schlechtesten Start, wurde vom Gegner nach Lust und Laune zerlegt. 0:4 nach 33 Minuten - zu dem Zeitpunkt sah alles danach aus, als würde der Liganeuling vielleicht zweistellig unter die Räder kommen. Yakup Göksu, der neue Mann an der Seitenlinie, übte scharfe Kritik: „Das war ein komisches Spiel. Wir waren null in den Zweikämpfen drin, die Laufbereitschaft in der Defensive war völlig willkürlich. Vier Gegentore haben uns voll schockiert und waren vom Kopf her ein großer Dämpfer für die Mannschaft.“


Dennoch gaben sich die Dortmunder Nordstädter nicht auf. Noch vor dem Seitenwechsel konnte Kapitän Ömer Akman auf 1:4 verkürzen. „Total unnötige Situation. Wir können frei hintenraus spielen, machen das nicht. Wir haben die Möglichkeit den Ball klatschen zu lassen, entscheiden uns falsch und machen ein dummes Foulspiel. Der Freistoß war dann gut getreten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man sich nie sicher sein kann und so war es wieder einmal“, analysierte Brinkmann.

Ein psychologisch wichtiger Zeitpunkt, denn in der Kabine schöpften die Gastgeber neuen Mut. Was sich im zweiten Durchgang abspielte, hätte nach 30 gespielten Minuten wohl niemand für möglich gehalten: Türkspor präsentierte sich mit einem völlig anderen Gesicht, kam bis auf 3:4 ran und verpasste den Ausgleich nur um ein Haar. „In dieser Phase haben wir eine überragende Mentalität gezeigt“, resümierte Göksu.

Was die Verwertung der Chancen und das Verteidigen angeht, müssen wir hart mit uns ins Gericht gehen. Ich bin jetzt das sechste Jahr in dieser Liga als Trainer unterwegs, aber so ein Spiel habe ich noch nie erlebt.

Daniel Brinkmann, Trainer Paderborn II

Ein Hallo-wach-Effekt für Paderborn: Die Gäste wussten genau im richtigen Moment wieder aufzudrehen, spielten sich - wie schon zu Beginn der Partie - immer mehr in einen Rausch und schraubte das Ergebnis zum 7:3-Endstand in die Höhe. Dabei wurden in der Schlussphase sogar noch zahlreiche Hochkaräter liegen gelassen, was in der Summe auf Unverständnis beim Trainer traf.

„Dieses Spiel hätte auch 14:7 ausgehen können. Am Ende hat der Gegner sehr wild verteidigt, was uns viele gute Möglichkeiten ermöglicht hat. Es gibt selten Spiele in der Regionalliga, wo du dich als Offensivspieler dermaßen in die Scorerliste eintragen kannst. Was die Verwertung der Chancen und das Verteidigen angeht, müssen wir hart mit uns ins Gericht gehen. Ich bin jetzt das sechste Jahr in dieser Liga als Trainer unterwegs, aber so ein Spiel habe ich noch nie erlebt“, erzählte Brinkmann.

Während der 38-Jährige zunächst "fix und fertig“ war, richtete Göksu auf der Gegenseite den Blick schon wieder nach vorne. Auf ihn und seine Elf wartet nun viel Arbeit, um aus dem Tabellenkeller zu kommen: „Wir müssen jetzt als Mannschaft richtig zusammenrücken, nichts an uns ranlassen und gemeinsam viel arbeiten. Wir haben phasenweise gezeigt, dass wir eine charakterstarke Truppe sind.“

Für Türkspor Dortmund geht es in der kommenden Woche mit einem Auswärtsspiel bei der ebenfalls kriselnden U23 von Fortuna Düsseldorf weiter (28. September, 14 Uhr). Zeitgleich empfängt der SC Paderborn das Team der Stunde - Rot-Weiß Oberhausen.

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