Nito Torres, der bei Rot-Weiß Oberhausen für kurze Zeit Stadionsprecher war, ist seinen Job bereits wieder los. Wie die WAZ zuerst berichtete, gab es eine Trennung, auch weil er sich einen Versprecher erlaubte, den man sich in Oberhausen nicht leisten darf.
Im Spiel gegen die U23 des FC Schalke 04 (3. September, 1:3) sagte er statt RWO RWE. Bereits im folgenden Heimspiel - in der 2. Runde im Niederrheinpokal gegen den MSV Duisburg (2:1) - folgte Christian Wolf, bisher Sprecher für die U19-Bundesligamannschaft.
RS fragte bei RWO-Boss Hajo Sommers nach.
Hajo Sommers, erklären Sie uns kurz den Prozess bis zur Entlassung des Stadionsprechers?
Das ist ganz einfach. Wir haben uns das zu Beginn angeschaut und nach den ersten Spielen hat der Vorstand entschlossen, dass wir es nicht weiter versuchen mit Nito. Das haben wir ihm mitgeteilt, Nito war sehr enttäuscht, das tut mir auch sehr leid, denn wir sind seit 20 Jahren befreundet, so etwas ist nicht fruchtbar für unser Verhältnis.
War die Reaktion nicht etwas hart? Oder lag es nicht nur am Versprecher?
Es hätte vielleicht geklappt, wenn er am Anfang der Saison gekommen wäre. Aber er kam zu einer Zeit (5. Spieltag gegen Lippstadt, Anmerkung der Redaktion), als die Mannschaft schlechter spielte, es Aufruhr um unsere Fangruppe Semper fidelis gab (der Fangruppe wurde beim Spiel in Köln eine Zaunfahne geklaut und es stand eine Auflösung im Raum, Anmerkung der Redaktion) und wir schnelle Entscheidungen treffen mussten, weil es etwas drunter und drüber ging. In einer ruhigeren Phase wäre so eine Entscheidung vielleicht anders ausgefallen. Jetzt ist es so passiert, zudem hatten wir auch das Gefühl, dass Nito das nicht schafft. Dann kam der Versprecher, das brachte das Fass zum Überlaufen, zumal das nächste Spiel gegen den MSV war.
Wie sehen Sie den neuen Stadionsprecher?
Er macht das gut, er hat auch schon Erfahrungen. Und eins muss ich mal sagen. Es ist nicht einfach, ein Stadionsprecher zu sein. Da scheitern viele dran. Es ist schwieriger als auf der Bühne einen Text aufzusagen. Daher ist das bei vielen Klubs auch ein hauptamtlicher Job.
Sie sprachen Semper fidelis an, wie ist der Stand bei der Fangruppierung von RWO?
Wir haben uns bei dem ganzen Prozess komplett rausgehalten, aber ich bin froh, dass es keine Auflösung gab. Das ist unsere personalstärkste und lautstärkste Gruppierung, die nach dem Köln-Spiel den Support komplett eingestellt hat. Dazu kamen andere Gruppierungen, die dann auch nicht supporten wollten. Das bringt einen Verein wie uns - mit dieser aufgebauten Fankultur - durcheinander und kann nie gut für einen Klub sein. Alles entsteht durch die Fans, die was tun. Und es war nun über Wochen nicht klar, was passiert. Lösen sie sich auf: Wenn ja, kann dann etwas Neues entstehen? Wir hätten eine neue Baustelle gehabt, die wir nicht hätten gebrauchen können.