Rot-Weiß Oberhausen war so etwas wie der heimliche Gewinner des 34. Spieltags der Regionalliga West. Während Tabellenführer SC Preußen Münster beim SV Lippstadt nicht über ein 3:3-Unentschieden hinauskam und auch Rot-Weiss Essen erneut nur ein Remis gegen Borussia Mönchengladbach II holte, konnten die Oberhausener ihr Auswärtsspiel gegen den bereits als Absteiger feststehenden VfB Homberg mit 1:0 für sich entscheiden.
„Wir haben ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht, waren von Anfang an dominant und haben nicht viel zugelassen. Natürlich war es schwer gegen so einen Gegner, der tief steht. Aber das ist, glaube, ich normal“, freute sich RWO-Coach Mike Terranova.
Nun hat die Terranova-Elf in dieser Spielzeit noch vier Saisonspiele vor der Brust. Als nächstes kommt Ligaprimus Preußen Münster, dann Schalke 04 II, danach der SV Lippstadt und schließlich der Bonner SC - allesamt Mannschaften, die noch um den Aufstieg oder Klassenerhalt kämpfen. Das Highlight dürfte aber ganz klar das kommende Spiel gegen Münster werden.
Das sieht auch Terranova so: „Da freue ich mich drauf, weil wir einfach mal dran sind, eine Mannschaft von oben zu schlagen.“ Denn bislang holten die Kleeblätter in sieben direkten Duellen gegen Münster, Essen, Fortuna Köln und den Wuppertaler SV lediglich fünf Zähler – ein Sieg gelang aber nicht. Das soll sich nun laut Terranova ändern: „Gegen Wuppertal (1:1) wäre ein Sieg mehr als verdient gewesen, gegen RWE (1:1) hätten wir es in der 2. Halbzeit auch noch drehen können. Jetzt sind wir einfach mal dran, auch damit wir die Liga nochmal spannend machen.“
Dass sein Team womöglich sowohl den Aufstiegs- wie auch den Abstiegskampf nochmal selbst direkt beeinflussen kann, lässt Terranova unbeeindruckt: „Für mich stellt sich nicht die Frage, ob ich einen mehr mag oder nicht. Daher lasse ich nicht mit angezogener Handbremse spielen. Wir schauen nur auf uns, wollen so viele Punkte wie möglich sammeln und Entwicklung sehen. Der ein oder andere kämpft ja auch noch um einen Vertrag.“
Und auch den kuriosen Fall, in dem Oberhausen gegen Münster gewinnen sollte und damit zumindest indirekt dem Rivalen aus Essen Schützenhilfe im Aufstiegskampf bietet, lächelt Terranova weg: „Das ist scheißegal. Man muss es immer sportlich sehen. Da ist mir auch egal, wer wer ist. Das, was wir uns jetzt erarbeitet haben, wollen wir gegen eine Spitzenmannschaft wie Münster unter Beweis stellen.“