Nach dem Abpfiff im Parkstadion und dem eigenen 2:0-Sieg gegen die U23 des FC Schalke 04 mussten die Fans und die Spieler von Preußen Münster noch einige Minuten warten. Dann stand es fest. Der große Konkurrent Rot-Weiss Essen hatte beim 1:1 in Aachen zwei wichtige Punkte abgegeben.
Die Mannschaft machte zunächst die Welle vor der Münsteraner Fankurve. Anschließend feierte sie gemeinsam mit den Anhängern am Zaun und ließ sich von den Fans abklatschen. Die knapp 1.000 mitgereisten Anhänger feierten ihr Team ausgelassen und ließen auch die üblichen Schmähgesänge gegen RWE nicht aus. Eine fantastische Woche hatte für die Münsteraner, die am Mittwoch noch den Drittligisten SC Verl aus dem Westfalenpokal geworfen hatten, mit dem dritten Sieg im dritten Spiel in Gelsenkirchen geendet.
Gänsehaut, das macht einfach total viel Spaß, wie wir so getragen werden. Auch am Mittwoch beim Spiel gegen Verl war eine geile Stimmung. Und auch auf Schalke wieder. Da war so eine geile Stimmung. Das zahlt sich dann auch aus
Sascha Hildmann
"Gänsehaut, das macht einfach total viel Spaß, wie wir so getragen werden. Auch am Mittwoch beim Spiel gegen Verl war eine geile Stimmung. Und auch auf Schalke wieder. Da war so eine geile Stimmung. Das zahlt sich dann auch aus", sagte Münsters Trainer Sascha Hildmann nach dem Spiel. "Wir haben gegen eine sehr mutige Schalker Mannschaft gespielt, die hoch gepresst hat und uns Schwierigkeiten gemacht hat."
Die Tore durch Henck Teklab per Elfmeter (15.) und Alexander Langlitz (40.) hätten nicht die erwünschte Sicherheit gegeben. Vor allem der zweite Treffer sei dann genau zum richtigen Zeitpunkt gefallen. "Aber die Punkte sind das, was jetzt zählt. Wir sind sehr froh, die drei Punkte waren sehr wichtig."
Schalke habe viel besser als im Hinspiel gespielt. Münster habe fehlerbehaftet agiert. Es sei aber eine Qualität, nach dem sehr guten Spiel gegen Verl wieder umgeschaltet zu haben. Denn bis zum letzten Saisonspiel müsse jetzt in jedem Spiel Vollgas gegeben werden. "Du kannst dir ja gar nichts erlauben", erkläre Hildmann. "Aber ich muss nochmal die Fans loben. Am Mittwoch war das schon so schön. Und jetzt wieder", geriet er ins Schwärmen.
Dass dann noch Rot-Weiss Essen im Sinne Münsters mitgespielt hat und in Aachen ins Straucheln gekommen ist, machte den Sieg natürlich noch schöner. "Natürlich gucken wir auf Essen, völlig klar", meinte Hildmann. "Aber wichtig sind wir. Wir wollen im Fokus bleiben und jeden Gegner ernst nehmen. Wir respektieren jeden Gegner und wir werden uns genau so weiter vorbereiten und lassen uns treiben, was so passiert."
Klar ist: Gewinnt Münster seine restlichen sechs Saisonspiele und wird der Einspruch gegen die Essen-Wertung abgelehnt, sind die Preußen aufgestiegen und Essen guckt wieder in die Röhre. Wer hätte das vor zwei Monaten gedacht?