Wer hätte das gedacht, dass der SV Straelen nach drei Spieltagen in der Regionalliga West Platz eins belegt? "Ich", antwortet Hermann Tecklenburg ganz trocken mit einem Augenzwinkern.
.Gladbach hat ein peinliches Angebot von 15.000 Euro für Cagatay offeriert. Ich finde, dass das mehr als peinlich ist. Der Junge ist viel mehr wert. Das wissen auch die Gladbacher
Hermann Tecklenburg
Der Straelener Boss und Mäzen ist aktuell gut drauf. Kein Wunder: Sieg gegen Ahlen, Sieg in Essen, Sieg in Bonn: Die Mannschaft von Trainer Benedict Weeks und Sportchef Rudi Zedi liefert ab. "Das macht natürlich super viel Spaß. Ich freue mich schon auf Samstag und das Wuppertal-Spiel. Alle Augen werden diesmal auch auf Straelen gerichtet sein. Dafür machen wir ja das Ganze, um auch mal im Mittelpunkt zu stehen, um dabei zu sein. Wir wollen nicht nur um die goldene Ananas spielen", betont der 73-jährige Unternehmer gegenüber RevierSport.
Ich habe Cagatay gesagt, dass er bis zum Winter an die 20 Tore schießen soll. Dann werde ich mich höchstpersönlich für ihn um einen interessanten, besseren Verein als den SV Straelen kümmern.
Hermann Tecklenburg
Einer, der in den drei Siegen besonders herausstach, ist Cagatay Kader. Der 24-Jährige blickt auf fünf Tore in den ersten drei Begegnungen zurück. Kein Wunder, dass an dem ehemaligen U19-Bundesliga-Torjäger - 37 Treffer in 49 Partien für den VfL Bochum - schon die ersten Vereine ihr Interesse bekunden. Bereits vor den fünf Buden war die U23 von Borussia Mönchengladbach an Kaders Diensten interessiert, wie Tecklenburg im RS-Gespräch verrät. "Gladbach hat ein peinliches Angebot von 15.000 Euro für Cagatay offeriert. Ich finde, dass das mehr als peinlich ist. Der Junge ist viel mehr wert. Das wissen auch die Gladbacher", betont Tecklenburg, der Kader bis zum 30. Juni 2022 an die Römerstraße gebunden hat.
Straelen will um die 100.000 Euro für Cagatay Kader
Nach RevierSport-Informationen wird der Geschäftsmann seinen wertvollsten Spieler auch nicht unter 100.000 Euro vorzeitig aus dem Kontrakt lassen. "Ich habe Cagatay gesagt, dass er bis zum Winter an die 20 Tore schießen soll. Dann werde ich mich höchstpersönlich für ihn um einen interessanten, besseren Verein als den SV Straelen kümmern. Der Junge wird seinen Weg gehen. Da bin ich mir sicher", erzählt der Ehemann von Martina Voss-Tecklenburg, der deutschen Bundestrainerin der Fußball-Frauen-Nationalmannschaft.
Zwei Neue kommen - Wolze-Ausfall wiegt schwer
Statt Abgängen plant der SV Straelen mit Zugängen: Toshi Miyamoto, ein Sechser aus Japan, trainiert seit Wochen in Straelen mit und wird einen Vertrag beim Spitzenreiter der Regionalliga West erhalten. Uzair Alhassan, ein 19-jähriger ghanaischer Innenverteidiger, wird für eine Spielzeit vom FC Utrecht ausgeliehen. "Wir müssen nach dem Ausfall von Kevin Wolze unsere Defensive stärken - am besten als Gemeinschaft", betont Tecklenburg.
Der Ausfall des 31-jährigen Ex-Profis wiegt schwer. "Er wird lange fehlen. Ich hoffe, dass Kevin die letzten zehn Saisonspiele wieder dabei ist. Seine Verletzung trifft uns hart. Ganz ehrlich: Ich hätte lieber in Essen verloren, dafür aber einen gesunden Kevin Wolze gehabt", sagt Tecklenburg.