Nachgefragt: Bei N. Schäfer, P. Frymuth, T. Schneider, H.G. Bruns, W. Frank

"Ganz schön mutig, nicht wahr?"

Fortuna Düsseldorf verliert mit Herrn Erwin einen Menschen, der dem Club immer zur Seite gestanden hat. Er hat mit dafür gesorgt, dass wir uns so entwickelt haben. Sein Engagement ist einfach nicht zu ersetzen.

Zum Sportlichen: Ist für Sie der Traum von der Zweiten Liga schon zu Ende? Nein, Träume sind erst dann vorbei, wenn man wach wird. Mit anderen Worten: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich hatte in der gesamten Saison großen Respekt vor der Arbeit, die bei RW Oberhausen geleistet wird. Aber wir werden kämpfen bis zum Abpfiff. Es gibt in der Vergangenheit genug Beispiele für Entscheidungen in der Nachspielzeit.

Glauben Sie, dass die Erfurter in Oberhausen alles geben werden, obwohl für sie die Saison gelaufen ist? Wenn man sich die komplette Spielzeit ansieht, ist wirklich jedes Resultat möglich. Manchmal spielen Teams sogar befreit auf, wenn es für diese um nichts mehr geht. Das haben wir selbt erfahren müssen, als wir in Lübeck verloren haben.

Drei Fragen an

WSV-Trainer Wolfgang Frank, sind Sie froh, endlich Klarheit zu haben? Ich habe mich entschieden, das ist eine Sache, die das Geschäft mit sich bringt. Ich habe gerne in Wuppertal gearbeitet und interessante Monate beim WSV verbracht. Aber ich sehe nicht die Perspektive, die ich haben möchte.

Fällt es Ihnen nun schwer, sich für die letzten beiden Spiele zu motivieren? Nein. Ich möchte die beiden Dinger gewinnen, fertig. Die Verler hatten in den letzten Wochen und Monaten keine großen Chancen, die haben nichts zu verlieren. Aber ich habe das Video aus dem Hinspiel gesehen, da haben sie sich trotz der Niederlage richtig gut präsentiert. Allerdings gehe ich davon aus, dass Tobias Damm mit seiner Gehirnerschütterung ausfallen wird. Zudem sind Victor Hugo Lorenzón mit seiner Knie-Geschichte, Manuel Bölstler und Michael Lejan mit Wadenproblemen angeschlagen.

Wie geht es mit Ihnen weiter?

Ich werde erstmal sehen, dass wir die Saison gut beenden. Es gibt derzeit keinen Kontakt zu anderen Vereinen, darum kümmere ich mich momentan ganz bewusst nicht.

Drei Fragen an

Nico Schäfer, gibt es in der Sponsorenwelt von RWE irgend einen Verrückten, der das Team vielleicht noch extern kitzelt und die Mannschaftskasse bedient?

Nein, das ist auch nicht notwendig, die Truppe ist gut drauf.

Heute können Sie doch noch göttlichen Beistand anfordern, sicher effektiver als die kostspielige Mentaltrainerin, die zwischendurch da war, oder?

Was zu beweisen wäre.

Am folgenden Montag haben Sie im KommunikationsCenter der Sparkasse Essen abends das 21. RWE Sponsoring-Treffen angesetzt, brisant? Ganz schön mutig, nicht wahr? Allerdings kennen wir das aus den letzten Jahren. Da müssen wir jetzt durch. Wenn es in Magdeburg klappt, kann man sagen, wir haben den Tag geschickt gewählt.

Drei Fragen an

RWO-Trainer Hans-Günter Bruns, unter der Woche waren einige Testspieler in Oberhausen. War was dabei? Wir hatten einige von ihnen schon vorher im Wettkampf beobachtet. Jetzt wollten wir sehen, wie sie sich in unserer Mannschaft geben. Ich denke, das hat alles seinen Zweck erfüllt.

Ihr Präsident kündigte an, im Aufstiegsfall den Flitzer zu geben. Freuen Sie sich schon? Das wäre klasse. Hajo Sommers im String von seiner Striptease-Nummer. Das hat es sicher noch nie bei einem anderen Verein gegeben.

Ist eigentlich für den Fall der Fälle etwas geplant? Ich weiß nichts. Wir würden das auch spontan hinbekommen. Das sind meistens die besten Partys.

Drei Fragen an

Theo Schneider, konnten Sie Ihre Truppe nach dem 1:4 in Emden wieder aufrichte Unter der Woche war es gar nicht so einfach, wir hatten nur sieben Mann beim Training, weil mehrere Spieler mit den Profis zu einem Freundschafts-Match unterwegs waren. Bis zur Wolfsburg-Partie können wir bei der täglichen Arbeit nicht viel verändern. Wir bereiten uns so vor, wie das sonst auch der Fall ist und versuchen, bei den Offensivkräften das Selbstvertrauen zu stärken.

Wenn Essen und Magdeburg, also Ihre direkten Konkurrenten, am Samstag unentschieden spielen, dazu Ahlen gegen Braunschweig gewinnt... ...diese Rechnerei bringt doch jetzt nichts. Ich sehe es natürlich auch so, dass die Ahlener sich zuhause wohl nicht hängen lassen werden. Es gibt doch nichts Schöneres, als sich mit einem Sieg im letzten Heimspiel von den eigenen Fans zu verabschieden. Selbstverständlich würde uns dazu auch eine Punkte-Teilung zwischen dem FCM und Essen entgegenkommen. Aber viel wichtiger ist, dass wir unser eigenes Duell durchbringen, das wird schon schwer genug. Im Hinspiel gab es ein knappes 1:0 für uns, so etwas geht nicht im Handumdrehen. Spekulieren und der Blick auf die Tabelle machen erst Sinn, wenn alle Samstags-Partien beendet sind. Dann wissen wir, was möglich ist und was nicht.

Was macht Ihnen im Endspurt Mut? Dass die Alternativen gestiegen sind. Christopher Nöthe ist wieder voll im Training, das Gleiche gilt für Sebastian Hille. Lars Ricken hat bereits im Emden wieder gespielt. Wir haben vorne wieder mehr Möglichkeiten, dazu steht Marcel Höttecke im Tor wieder zur Verfügung. Mit ihm haben wir den Großteil der Saison gespielt und sicher gestanden. Bis zum Spiel in Düsseldorf hatten wir die beste Abwehr, danach sind wir aus der Spur gekommen. Aber wir geben deswegen nicht auf, sondern versuchen, die Chance zu nutzen.