"Die Reaktion der Zuschauer sagt doch alles", erklärte der Trainer von Fortuna Düsseldorf nach dem 1:1 (1:1) bei Eintracht Braunschweig.
Die rund 1500 mitgefahrenen Fans der Düsseldorfer spendeten ihrer Mannschaft Applaus, aus der großen Fan-Kurve der Braunschweiger gab es Pfiffe für den gastgebenden Fußball-Regionalligisten. Von der Haupttribüne spendeten viele Fans allerdings auch Applaus. Was ein wenig die Zerrissenheit der Braunschweiger Gefühlslage zeigte. Der Punkt war für die Eintracht eigentlich zu wenig im Kampf gegen den Abstieg und um die Qualifikation für die dritte Liga.
Allerdings ließen auch die großteils überlegenen Fortunen zwei Punkte im siffigen Braunschweiger Regenwetter liegen. Oberhausen hat heute die Chance, sich im Kampf um den Aufstieg in die 2. Liga weiter abzusetzen. "Inwieweit der Punkt etwas wert war, werden wir am Ende der Saison sehen", sagte Meier. Zumindest war er hart erkämpft. Glitschiger Rasen, Regenschauer und diesiger Himmel - perfekte Bedingungen für ein echtes "Schweine-Spiel" in der Fußball-Regionalliga. Und am drittletzten Spieltag ging es vor 16 850 Zuschauern mächtig körperlich zur Sache.
Von Beginn an bemühten sich beide Seiten um viel Einsatz und ein hohes Spieltempo. So ließen die ersten gefährlichen Szenen im Stadion an der Hamburger Straße nicht lange auf sich warten. Marco Christ zirkelte einen 16-m-Freistoß nach Foulspiel an Bekim Kastrati über die Mauer an die Torlatte (9.). Doch es klingelte auf der anderen Seite: Nach einem hoch in den Strafraum geschossenen Freistoß durch Benjamin Fuchs zögerte Fortuna-Torwart Michael Ratajczak beim Herauskommen, und Tim Denneberg rutschte der Ball über die nassen Haare zum 1:0 ins Tor (11.).
Die Fortuna erholte sich schnell von dem Schock, setzte auf Kampf und Kombinationsspiel gegen engagierte Braunschweiger, die im Kampf um die Qualifikation für die dritte Liga unbedingt Siege brauchten. Nachdem Ratajczak den Ball des freistehenden Andre Schembri an den Pfosten gelenkt hatte (33.), gelang der Fortuna der verdiente Ausgleich. Bekim Kastrati trieb den Ball im direkten Gegenzug nach vorne, seinen Pass leitete Andreas Lambertz weiter zu Axel Lawarée, der aus 16 Metern mit der linken Innenseite einschob (34.).
Nach der Pause machten die Fortunen so weiter wie sie aufgehört hatten und hätten am Ende dank der besseren Chancen noch zum Siegtreffer kommen können. Kurz vor Schluss verpasste der eingewechselte Christian Erwig nach Kopfball-Ablage von Kenan Sahin die wohl größte Chance (89.). "Meine Mannschaft hat ein richtig gutes Spiel gemacht", sagte Meier. "Es gibt nicht so viel zu kritisieren."
Allenfalls die schlechte Verwertung der Chancen. Denn ein Sieg war gegen nachlassende Braunschweiger durchaus möglich, und das 1:1 nützt beiden nicht viel. Fortuna Düsseldorf muss nun schon auf mehr als einen Ausrutscher der Konkurrenz im Aufstiegskampf hoffen, und für die Braunschweiger gilt im Rennen um die Drittliga-Qualifikation Ähnliches. Deshalb wahrscheinlich die Pfiffe von den Eintracht-Anhängern, die sich schon in der 4. Liga wähnen. Und der Applaus der Fortunen. Meier: "Wir werden alles dafür tun, oben dranzubleiben, und jetzt kein kleines Bisschen mehr nachgeben."