Freiberger wurde im vergangenen Sommer als eine Art Königstransfer präsentiert. RWE gelang es den gebürtigen Essener aus Lotte zurückzuholen. Der damalige Sportliche Leiter Jürgen Lucas und Karsten Neitzel durften durchaus stolz darauf sein, dass ihnen diese Verpflichtung gelungen war.
Was danach passiert ist, dürfte jedem RWE-Fan bekannt sein: Freiberger absolvierte eine gute Vorbereitung, RWE entfachte eine große Euphorie, reiste mit knapp 2000 Fans zum 1. Spieltag nach Rödinghausen und dann das: nach nur wenigen Sekunden blieb Freiberger Rasen hängen. Die Diagnose: Kreuzbandriss. Ein Schock für RWE und Freiberger.
Der Offensivspieler erholte sich nach vielen Monaten von der Knieverletzung und feierte am 30. März 2019 sein Comeback. Es sollte wieder aufwärts gehen. Doch plötzlich folgten muskuläre Probleme. Freiberger absolvierte bis zum Saisonende keine einzige Einsatzminute mehr.
In diesem Sommer wurde bei RWE nahezu alles auf Null gestellt. Auch Freiberger wollte wieder angreifen. Doch es folgte der nächste Schock - diesmal im Trainingslager. "Der Trainer hat mir in einem Gespräch zu verstehen gegeben, dass ich nicht in sein sportliches Konzept passe. Das war für mich schon ein kleiner Schock und saß ein paar Tage. Doch so ist das Fußballgeschäft. Ich will hier eigentlich nicht weg, ich bin mit RWE, den Fans verbunden und spiele unheimlich gerne für Rot-Weiss. Doch jetzt muss ich an mich denken und mich nach Alternativen umschauen", sagt der in Essen geborene Freiberger, der an der Hafenstraße einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 besitzt.
Jörn Nowak, Sportlicher Leiter von Rot-Weiss Essen, kann Freibergers Enttäuschung durchaus nachvollziehen. "Ein fitter Kevin Freiberger hat natürlich Stammspieler-Ambitionen. Ich kann verstehen, dass er sich nun nach Alternativen umschaut", sagt Nowak. Der 33-Jährige betont jedoch: "Es ist aber nicht so, dass wir Kevin vom Hof jagen wollen. Er hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 und dieses Arbeitspapier respektieren wir natürlich auch."
Nach RevierSport-Informationen haben die Sportfreunde Lotte bereits ihre Fühler nach Freiberger ausgestreckt. Ein großes Argument für eine Rückkehr nach Lotte wäre Ismail Atalan. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Atalan Freibergers "Lieblingstrainer" ist. Gegen eine Rückkehr spricht jedoch Lottes finanzielle Lage. Die Sportfreunde sind aktuell nicht auf Rosen gebettet und haben ihren Etat zurückgefahren. Eine weitere Option könnte die 3. Liga sein. Mit 79 Spielen (13 Tore, sechs Vorlagen) in Liga drei hat sich Freiberger einen guten Ruf erworben. Auch hier soll es bereits die ersten Kontakte zu Drittliga-Klubs geben.
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