In der Saison 2004/2005 gelang Türkeri das Kunststück, in 26 U19-Bundesligaspielen 35 Tore zu erzielen. Er wurde daraufhin sogar von DFB-Vertretern geehrt. Ein Rekord, der in der U19 bis heute Bestand hat. "Vielleicht wird Dortmunds Wunderkind Moukoku diesen Rekord in der nächsten Saison brechen. Wenn ihm das gelingt, würde ich mich nicht wundern", sagt Türkeri im Gespräch mit RevierSport.
14 Jahre später befindet sich der 32-jährige Familienvater auf Vereinssuche. Die letzten Jahre verbrachte er in der Türkei in der 2. und 3. Liga. Denizlispor, Boluspor, Samsunspor, Menemen Belediye Spor, Tuzlaspor, Aydinspor und Bandirmaspor, so lauteten die Stationen des in Duisburg geborenen Türkeri. "Es waren acht schöne Jahre. Ich habe ein gutes Leben in der Türkei geführt. Sportlich lief es auch hervorragend. Ich habe mir da einen guten Namen gemacht. Ich bekomme viele Anrufe von den Vereinen. Die Klubs wollen mich in die Türkei zurückholen. Ich will aber endlich wieder hier in Deutschland spielen und heimisch werden", erklärt Türkeri.
Mittlerweile hat der Junge aus Duisburg-Walsum in seiner Geburtsstadt ein Haus bezogen. Hier lebt er mit seiner dreijährigen Tochter und Ehefrau. Die Tochter geht nach dem Sommer in den Kindergarten. Türkeri will sie am liebsten täglich in die Kita bringen und wieder abholen. "Das ist das Traumszenario. Deshalb hoffe ich, dass ich hier in der Nähe einen guten Ober- oder Regionalligisten finde", sagt er. Türkeri schiebt nach: "Klar ist aber auch, dass ich topfit bin und bislang Profifußballer war. Das soll auch so bleiben. Ich will noch drei, vier Jahre als Profi weitermachen. Ich kann mir aber auch vorstellen einen Halbtags-Job zu übernehmen und am Abend zum Training zu kommen. Ich höre mir alles an."
Der Weg zurück in die Türkei kommt für Türkeri eigentlich nicht mehr in Frage. Türkeri: "Wir wollen es jetzt hier als Familie probieren. Aber man soll ja niemals nie sagen - weder im Fußball noch im Leben."
Profivertrag in Bochum und Karlsruhe
Beim VfL Bochum sorgte Türkeri in der U19 für große Furore und erzielte in zwei A-Jugend-Jahren in 47 Spielen satte 39 Treffer. Er wurde von dem damaligen VfL-Trainer Peter Neururer mit einem Profivertrag belohnt. Doch Türkeri konnte sich beim VfL nicht durchsetzen. Er kam nur ein einziges Mal in der Saison 2005/2006 in der 2. Bundesliga zum Einsatz: am 1. Spieltag beim 4:0-Auswärtssieg in Saarbrücken. Er kam überwiegend in der damaligen Bochumer Regionalliga-Reserve zum Einsatz und konnte in 26 Spielen sechs Tore erzielen.
Im Sommer 2006 wechselte er zum Karlsruher SC. Doch in der 2. Bundesliga kam er wieder nicht zum Einsatz. Mehrere Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück. Er absolvierte 24 Begegnungen (drei Tore) in der Regionalliga Süd für die U23 des KSC.
Nach zwei Jahren in Karlsruhe ging es für Türkeri weiter zur Spielvereinigung Elversberg, Rot-Weiss Essen und den MSV Duisburg II, bevor er sich im Januar 2012 in die Türkei verabschiedete und im Sommer 2019 nach Duisburg zurückkehrte und sich aktuell auf Vereinssuche befindet.