Die vier Aufsteiger FC Wegberg-Beeck, Westfalia Rhynern, TuS Erndtebrück und der KFC Uerdingen haben wenig gemeinsam. Sie alle sind aus der Oberliga aufgestiegen - das dürfte allerdings auch fast die einzige Parallele sein. Jüngstes Beispiel: Die Verpflichtung von Offensiv-Routinier Christian Müller (33), der einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hat. 17 Bundesliga- und 91 Zweitligaeinsätze, unter anderem für Hertha BSC, Energie Cottbus, und TuS Koblenz sprechen für sich. Uerdingen scheint finanziell auf Rosen gebettet und hat dementsprechend auch mehr Möglichkeiten, sich durch einen breit aufgestellten Kader schnell oben zu etablieren und auch mal einen Arbeitssieg einzufahren. Der Konkurrenzkampf, selbstverständlich gepaart mit der besten Defensive der Liga, ist der Schlüssel.
Und genau dieses Konzept ging bereits in der 36. Minute des Spiels gegen TuS Erndtebrück auf. Kurz vorher hatte Mory Konate die Gelb-Rote Karte für ein taktisches Foul gesehen - Wiesinger stellte um auf Offensiv-Power. Für den jungen Jan Holldack war schon nach knapp über einer halben Stunde Feierabend angesagt, Müller durfte die Schuhe für sein Liga-Debüt schnüren und sorgte in der Folge für einige Offensivakzente. Der 33-Jährige zeigte sich nach dem Spiel erschöpft von 54 Minuten Kampf und Zweikampfhärte: „Klar hat man gesehen, dass es für mich anstrengend war. Aber das wird sich von Training zu Training und von Spiel zu Spiel steigern.“
Ich kann den jüngeren Spielern auch wertvolle Tipps geben. Allerdings bin ich auch ein älterer Spieler, der noch was von den jungen Spielern lernen kann. Wir ergänzen uns super, ob jung oder alt.
Christian Müller
Seine Rolle im Team sieht Müller aus zwei Perspektiven: „Ich denke, dass ich den jüngeren Spielern auch wertvolle Tipps geben kann. Allerdings bin ich auch ein älterer Spieler, der noch was von den jungen Spielern lernen kann. Fußball heutzutage ist etwas anders als zu meiner Zeit früher. Wir ergänzen uns super, ob jung oder alt. Jeder läuft hier für jeden.“
Auch der 1:0-Siegtorschütze des Erndtebrück-Spiels, Marcel Reichwein, fand lobende Worte für Christian Müller. „Das Zusammenspiel mit ihm passt gut, das habe ich schon beim ersten Training gemerkt. Christian ist natürlich ein absolut erfahrener Spieler, der ein richtig gutes Auge für den Mitspieler hat und die Laufwege erkennt.“ Bereits beim 9:0-Sieg im Niederrheinpokal gegen Bezirksligist VfB Frohnhausen hatte sich Müller mit zwei Toren und vier Assists gut eingefunden. Auch für seine Mannschaft läuft es rund. Tabellenführer der Regionalliga, Viertelfinaleinzug im Niederrheinpokal - die Form des KFC Uerdingen hält an.