Vor rund 700 Zuschauern legten zwei ehemalige Lüner in der zweiten Hälfte den Grundstein für den deutlichen Erfolg.
„In der ersten Halbzeit war der Gegner frisch und geordnet, so dass es kaum Tormöglichkeiten gab“, erklärte BVB-II-Trainer David Wagner, der diesen Spielverlauf als „typisch“ für Testspiele sah. Erst in der zweiten Hälfte nahm die Partie ordentlich Fahrt auf. „Wir waren zwingender und haben unsere Möglichkeiten in Tore verwandelt“, sagte der Coach der Schwarz-Gelben. Zur Halbzeit wechselten beide Teams durch, was sich beim BVB positiv bemerkbar machte.
Besonders zwei ehemalige Lüner zogen das Spiel an sich. „Ich freue mich immer wieder hierher zurückzukehren“, betonte David Solga, der früher selbst für den LSV kickte. Der Kapitän war mit seiner Zweikampfstärke präsent im Mittelfeld. Er brachte die Borussia per Foulelfmeter in Führung (55.).
Den Strafstoß holte ein anderer früherer Lüner, Philipp Hanke, der beim BV Brambauer-Lünen einst spielte, heraus. Er war zweifelsfrei der Mann des Tages. Der Neuzugang vom Oberligisten Westfalia Rhynern sorgte für Belebung im Offensivspiel. Neben dem herausgeholten Elfmeter traf er zum 4:1 (80.) selbst und bereitete den Doppelpack von Nikolaos Ioannidis (58./88.) vor.
Durch die Kampfbahn Schwansbell schallten Hanke-Sprechchöre. Ein kleiner Fanklub aus Brambauer war zum Spiel angereist. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele Leute kommen. Es waren schon eine Menge da“, sagte der 21-Jährige begeistert.
Durch den Doppelpack eines weiteren Neuzugangs, Alen Ozbolt, siegte die BVB U23 deutlich mit 6:1. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Das Ergebnis war am Ende etwas zu hoch. Von den sechs Toren haben wir dem BVB drei vorgelegt“, erklärte LSV-Coach Mario Plechaty, der insgesamt zufrieden war: „Wir haben dem BVB gut 75 Minuten richtig Paroli geboten.“ Sein Team hatte sogar die Chance zum Ausgleich durch Andreas Wagener, der bereits den Anschlusstreffer markiert hatte (68.).
Deshalb war Plechaty auch stolz auf die Leistung des Landesligisten: „Wir wollten defensiv gut stehen und die Räume eng machen. Gegen einen Regionalligisten kann man nicht hauruck draufgehen, dann nehmen sie uns auseinander. Ich bin super zufrieden.“
Nach dem Abpfiff schnappte sich BVB II-Trainer Wagner den „Man of the Match“ und sprach mit ihm eine Weile. „Der Trainer hat mich zur Seite genommen und hat mir gesagt, dass ich an dieser Leistung anknüpfen soll“, verriet Hanke, der dann noch zu „seinen“ Fans ging, um Selfie-Wünsche zu erfüllen.