Haben auch Ihre Erfahrungen dabei geholfen, mit der Situation klarzukommen? Es hat mir sicherlich ein stückweit geholfen, schon viel gesehen zu haben. Zwar habe ich in London nicht viel gespielt. Aber ich habe gesehen, wie die Großen mit Kritik umgehen, sich nicht haben abbringen lassen von ihrem Weg. Ich habe gelernt: man muss in jeder Liga 100 Prozent Einstellung mitbringen, dann kommt der Rest von alleine.
Welchen Einfluss hatte die Aussprache mit den Fans auf Ihre Leistung und die der Mannschaft? Beim Fantreffen hat jeder seine Meinung gesagt. Das ist besser, als wenn man gar nicht redet. Die Reaktionen auf mich wurden nur kurz angekratzt, aber es war kein schwerwiegender Punkt. Vielleicht denkt der eine oder andere Spieler im Unterbewusstsein über die Reaktionen der Fans nach, ich persönlich jetzt nicht. Aber wenn die Fans sagen, sie stehen hinter uns und man hat es aus dem Kopf, dann hilft das sicher vielen.
Der Schulterschluss mit den Anhängern scheint ja geglückt zu sein... Man hat zuletzt gesehen, dass die Fans hinter uns stehen. Die Unterstützung in den letzten Spielen war außergewöhnlich und ist für Viertliga-Verhältnisse wahrscheinlich sogar weltweit einzigartig.
Zuletzt wirkte es, als habe sich die Mannschaft stabilisiert. Setzt sich diese Entwicklung fort? Am Anfang waren wir viele neue Spieler, es brauchte Zeit, bis die Abläufe saßen. Wir arbeiten jetzt dreieinhalb Monate zusammen. Jeder kennt jeden besser. Die Qualität haben wir, wenn jeder sein Ding durchzieht und spielt wie bisher, dann mache ich mir keine Sorgen.
Bei Ihrer Vorstellung haben Sie vom letztjährigen Pokalspiel gegen Duisburg geschwärmt. Schafft es RWE dieses Jahr ins Finale? Es geht für uns in jedem Spiel um den Sieg. Erst recht im Pokal, wo es am Ende nur einen Gewinner gibt. Natürlich gehen wir da mit voller Motivation rein. Ein Finale gegen Duisburg wäre da das Sahnehäubchen.