Startseite » Fußball » Regionalliga

WATTENSCHEID: Matlik spricht Klartext

WATTENSCHEID: Matlik spricht Klartext
Alemannia Aachen
Alemannia Aachen Logo
16:30
Rot-Weiss Essen Logo
Rot-Weiss Essen
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

2970 Liga-Minuten hat Arthur Matlik für die SG Wattenscheid 09 in der abgelaufenen Saison gekämpft, zählte dabei bis auf wenige Ausnahmen immer zu den absoluten Leistungsträgern.

2970 Liga-Minuten hat Arthur Matlik für die SG Wattenscheid 09 in der abgelaufenen Saison gekämpft, zählte dabei bis auf wenige Ausnahmen immer zu den absoluten Leistungsträgern. Nach dem Abstieg ist der 28-Jährige einer von drei Akteuren, die noch einen gültigen Vertrag bis Juni 2007 besitzen. Doch trotzdem bleibt die große Ungewissheit: Wie geht es weiter an der Lohrheide? "Das weiß im Moment eigentlich keiner", sagt der Abwehrspieler, "man muss es ganz klar sagen: Wenn nicht irgendein Groß-Sponsor kommt, dann hat der Verein keine Zukunft. Da müssen wir uns absolut nichts vormachen."

Gerade dem Studenten geht der Abstieg unheimlich nahe. "Ich habe immer gesagt, dass ich an dem Verein hänge", erläutert der frühere Wuppertaler, "Wattenscheid ist für mich kein Wald- und Wiesen-Club, sondern ein Stück Ruhrgebiet. Folglich muss man sich auch ganz anders präsentieren."

Damit meint der Leistungsträger die vergangenen Wochen und Monate, in denen nahezu der gesamte Kader finanzielle Einbußen in Kauf nehmen musste, weil unerwartete Deckungslücken auftraten, die gestopft werden mussten. "Im letzten Herbst haben wir uns noch über Prämien unterhalten. Das hätten wir uns sparen können, denn zu diesem Zeitpunkt konnte der Verein die vollen Gehälter nicht mehr bezahlen." Matlik stellt fest: "Wenn wir nur zwei, drei Leute dabei gehabt hätten, die charakterlich etwas anders gestrickt gewesen wären, dann hätte es hier ganz anders ausgesehen. Ohne diesen Teamgeist, den wir das ganze Jahr über zeigten, wäre der Karren schon viel früher gegen die Wand gefahren."

Auch, wenn es von der Sportlichen Leitung stets weniger dramatisch dargestellt wurde: In der Kabine war das Thema Finanzen an allererster Stelle. Matlik: "Am Ende fehlen dir die vielleicht entscheidenden zwei, drei Prozent, weil einfach zu viel Unruhe drin ist. Alle reden nur über Geld, anstatt sich auf den nächsten Gegner zu konzentrieren. Wenn am 10. eines Monats noch nichts überwiesen ist und man gewisse Verpflichtungen hat, dann kann man das nicht so einfach aus dem Gedächtnis streichen."

Die SG-Akteure, die sich nach dem Drittliga-K.O. in alle Winde verstreuen, haben im wahrsten Sinne des Wortes noch "eine Rechnung offen". Arthur Matlik: "Der Verein hat noch gewisse Forderungen zu leisten." Das Eigengewächs blickt zurück: "Es wurde uns in der letzten Saison wahrlich nicht leicht gemacht. Sicher haben wir Spieler auch Sachen verbockt, aber wenn die Fehler-Summe auch in anderen Bereichen einfach zu groß ist, dann hat man es ehrlich gesagt nicht verdient, in der Klasse zu bleiben." Falls Matliks Engagement unter dem neuen Trainer und der neuen Planung überhaupt weiterläuft, blickt er den Dingen realistisch ins Auge: "Nächstes Jahr kommen wir bestimmt nicht hoch, dazu ist die Konkurrenz aus Münster, Verl und von den diversen Amateur-Mannschaften zu groß. Wenn hier in Wattenscheid nur junge Leute hochgezogen werden, dann spielen wir erneut gegen den Abstieg."

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel