RWE: Wieviel Kredit haben Pleß und Lusch?

Klar, jetzt rumort es an der Hafenstraße. Man sieht rund um das Georg Melches-Stadion nur noch betretene Gesichter. Vier Punkte hat die Truppe von Coach Harry Pleß nach der trostlosen 1:2-Niederlage in der Krefelder Grotenburg Rückstand auf einen Aufstiegsplatz, nur ganz kühne Optimisten hegen noch Hoffnung auf eines der beiden Aufstiegstickets. "Das wäre ein Wunder, allerdings weiß man im Fußball nie", grübelt aber auch Co-Trainer Michael Lusch nur ganz schüchtern. Aue liegt mit vier Zählern Vorsprung auf Rang zwei, Osnabrück mit fünf Zählern Abstand auf der Primusliege. Auch klar, die Bosse zeigten Präsenz beim Training am Samstags-Morgen. Rolf Hempelmann, Präsident von RWE, war da, beim Match in der Krefelder Grotenburg war er zeitlich verhindert. "Wir müssen die letzten beiden Matches ordentlich zu Ende bringen", gibt Pleß bekannt, was Hempelmann als Vorgabe formuliert hat, "es ist gerade jetzt absolut wichtig, wie wir uns präsentieren." Nochmals klar, der letzte Eindruck ist immer der, der in Erinnerung bleibt. Im Moment ist es ein mehr als beschissener. Die Frage stellt sich, welche Zukunft gibt es für die Protagonisten an der Hafenstraße. Logisch, egal wie die Saison zu Ende geht, es wird aussortiert. Nächste Frage: Wo machen die Verantwortlichen halt. Werden nur Spieler vom Hof gejagt, geht es auch dem Trainergespann an den Kragen. Bemerkenswert ist sicherlich, dass ein Lusch immer noch nicht sein gültiges Papier für die kommende Saison in den Händen hält. Pleß hat als Chef ein solches signiert, bis 2004. Wieviel ist es wert? "Über so was haben wir noch nicht gesprochen", erklärt Pleß, wohl wissend, dass auch er jetzt im Fadenkreuz der Kritiker erscheinen muss. Umumstößlich ist: Pleß ist zweimal nicht aufgestiegen, kurz vor Toreschluss, aber so ist es. Es geht jetzt darum, wieviel neue Strukturen baut man auf, nur ein neues Team oder auch einen neuen Fußball-Lehrer? Wichtig ist, heute zeigt die gesamte Mannschaft Präsenz beim Fan-Talk im Essener Cinemaxx, es könnte durchauch lauter werden. "Wir müssen uns stellen", formuliert Pleß, "das kann jeder von uns verlangen." Tatzeit: Ab 17 Uhr.