In der vergangenen Spielzeit kassierte die SG Wattenscheid 09 in 34 Saisonspielen bedenkliche 69 Gegentore. Den Großteil davon in der verkorksten Hinrunde. Klar war: Es muss daran gearbeitet werden, dass sich dieser Negativwert nicht wiederholt. Bereits drei absolvierte Pflichtspiele in der neuen Saison beweisen, dass die SGW an den nötigen Stellschrauben - sowohl auf dem Transfermarkt als auch auf dem Platz - gedreht hat.
Zuletzt überraschte Wattenscheid mit einem 2:0-Heimsieg gegen den Aufstiegskandidaten ASC 09 Dortmund. Führungsspieler Tim Kaminski analysierte, dass die SGW-Elf "dominant aufgetreten" sei und die Treffer "zu jeweils wichtigen Zeitpunkten" fielen. In der Nachspielzeit rückte der Verteidiger nochmal in den Fokus, als er Dortmunds Stürmer Rafael Camprobin auf dem freien Weg zum Tor mit einer Notbremse stoppte. Die logische Konsequenz: Platzverweis und Sperre.
Bereut habe der Vize-Kapitän das Foul aus taktischer Sicht allerdings auch nach Spielschluss nicht, erklärte er: „Natürlich ist es ärgerlich, dass diese Situation überhaupt zustande kam. Dass ich jetzt zwei Wochen fehle, tut mir sehr weh. Ich habe nach dem Spiel zum Trainer gesagt, dass ich das für’s Team gemacht habe. Ich wollte das 2:0 für uns festhalten und keine unnötige Spannung aufkommen lassen.“
Ein Faktor für den Erfolg gegen das Spitzenteam aus Aplerbeck ist die neugewonnene Defensiv-Stabilität. Erstmals konnte die Null gehalten werden. „Wir machen es momentan sehr gut und diszipliniert, verteidigen viel weg. Ich teile den Eindruck, dass wir sicherer stehen. Aber bekanntlich beginnt das Verteidigen immer schon vorne. Da arbeiten die Jungs sehr viel und akribisch“, erzählte Rechtsverteidiger Kaminski.
Zusammen mit Nebenmann Serhat Kacmaz und den Neuzugängen Joey Gabriel (kam von der SSVg Velbert) sowie Semih Sarli (kam vom SV Schermbeck) bildet er die neue Wattenscheider Viererkette, die bereits früh in der Vorbereitung zusammenfand. Kaminski lobt die neuen Gesichter in der Verteidigung in den höchsten Tönen:
„Die Jungs machen es vorbildlich, im Training sowie im Wettbewerb. Wir harmonieren einfach überragend zusammen, es macht richtig Spaß in der Konstellation. Defensivarbeit ist der Grundbaustein. Wenn es da schon funktioniert, dann klappt’s vorne auch.“
Ordentliche Punkteausbeute zum Saisonstart
Die „Nullneuner“ haben einen ordentlichen Saisonstart erwischt, dürften mit der bisherigen Bilanz (drei Spiele, sechs Punkte, 6:2 Tore) durchaus zufrieden sein. Zwar sei es Kaminskis Anspruch, „immer das Maximum rauszuholen“, dennoch weiß der 25-Jährige die Ergebnisse richtig einzuordnen:
"Überragend wären neun Punkte gewesen. Aber keine Frage, wir sind mit der Ausbeute echt richtig zufrieden. Gegen Clarholz hätten wir auch mindestens einen Punkt verdient gehabt. Das geht in eine gute Richtung." Daran anknüpfen will die SGW am kommenden Sonntag beim FC Eintracht Rheine (08.09., 15:00 Uhr).